Vor Selbstmord

D: Piraten-Politiker soll Mord begangen haben

Ausland
21.09.2016 20:53

Der bekannte Berliner Piraten-Politiker Gerwald Claus-Brunner steht laut Polizeiangaben unter Verdacht, vor seinem Selbstmord einen anderen Mann getötet zu haben. Wegen der Auffindesituation der beiden Männerleichen in einer Wohnung im Berliner Stadtteil Steglitz sei ein Tötungsdelikt zu vermuten, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Die Piratenpartei hatte am Montag das Ableben des 44-Jährigen bekannt gegeben.

Laut Polizeiangaben führte der Abschiedsbrief des Politikers, zu dessen Markenzeichen Latzhosen und Kopftücher zählten, zu dessen Wohnung, wo sich den Beamten "ein schauriges Bild" geboten habe. Die Obduktion habe ergeben, dass er sich selbst das Leben genommen habe, teilte die Polizei mit. Dagegen wurde der zweite Mann "einige Tage zuvor durch stumpfe Gewalt gegen den Oberkörper getötet".

Geständnis in Abschiedsbrief?
Wie die Online-Ausgabe der "Welt" berichtet, hat Claus-Brunner seine Tat in einem Abschiedsbrief gestanden. Die Polizei geht aufgrund dieser Tatsache von keinen weiteren Tätern aus. Die Ermittlungen sollen demnächst eingestellt werden. "Bei dem jüngeren Mann handelt es sich wohl um einen 27-Jährigen, der zuvor gegen den anderen Mann Stalking-Vorwürfe erhoben hatte", sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner.

Laut Informationen von bild.de handelt es sich beim zweiten Mann um einen Ex-Kollegen Claus-Brunners, für den dieser nach einigen Jahren der Bekanntschaft romantische Gefühle entwickelt haben soll. Das Opfer soll den Politiker sogar wegen Stalkings angezeigt haben.

Claus-Brunner gehörte seit dem Jahr 2011 als Abgeordneter der Piratenfraktion dem Berliner Abgeordnetenhaus an. Als die Internetthemen-Partei damals überraschend stark - mit 8,9 Prozent und 15 Abgeordneten - ins Stadtparlament einzog, gehörte Claus-Brunner zu ihren bekanntesten Gesichtern. Bei der Berlin-Wahl am vergangenen Sonntag schieden die Piraten wieder aus dem Parlament aus.

Piratenpartei nimmt Abschied: "Leb wohl, Faxe!"
Die Piratenpartei würdigte ausführlich das Wirken des in Parteikreisen Faxe genannten Politikers. "Faxe war nie einfach und er hatte es auch nie leicht", hieß es in einer Mitteilung. Aber er habe der Partei ein Gesicht gegeben. Weiter hieß es: "Leb wohl, Faxe! Wir werden dich vermissen."

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