Prozess nach Bluttat

Cousin (23) im Streit erstochen: Neun Jahre Haft!

Österreich
21.02.2017 15:22

Ein 20-Jähriger, der im Sommer des vergangenen Jahres seinen Cousin im Zuge eines Streits erstochen hat, ist am Dienstag am Straflandesgericht Wien zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Die Geschworenen hatten auf Mord entschieden. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Der 20-jährige Slowake - er hat noch zehn Geschwister, die den Eltern teilweise vom Jugendamt abgenommen wurden - sei unter ärmlichen Verhältnissen in seiner Heimat aufgewachsen, erzählte er dem Schwurgericht. Im Alter von 15 Jahren beschloss er, für ein besseres Leben nach Österreich zu gehen. Einer geregelten Arbeit ging er allerdings nicht nach. Als er im Frühjahr eine Ungarin kennenlernte, zog er sofort zu ihr und deren Kind in eine Ein-Zimmer-Wohnung in den Bezirk Brigittenau.

Einen Tag vor der Bluttat lernte die 25-Jährige die Familie ihres Freundes kennen, als fünf Verwandte des 20-Jährigen, darunter auch der 23-jährige Cousin, nach Wien reisten und allesamt in der kleinen Wohnung Quartier bezogen. Tags darauf kam es zwischen der Ungarin und ihrem Lebensgefährten zum Streit, auch deshalb, weil dieser gerne die Dämpfe von Lösungsmitteln zur Berauschung inhalierte, was der jungen Mutter nicht passte. Sie bat den 20-Jährigen zu gehen, doch dieser weigerte sich. 

Mit "erheblichem Kraftaufwand" zugestochen
Laut Anklage soll der 20-Jährige der jungen Frau eine Ohrfeige verpasst haben, worauf sich sein Cousin einmischte und den Streit in der Küche schlichten wollte. Da griff sich der Beschuldigte ein Küchenmesser mit einer 24 Zentimeter langen Klinge und stach laut Gerichtsgutachter Nikolaus Klupp mit "erheblichem Kraftaufwand" zu. Die Klinge verletzte das Herz des 23-Jährigen. Dieser taumelte noch in das Wohnzimmer, sagte "er hat mich gestochen" und brach sterbend zusammen.

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