Hoffnung auf Heilung

Britin (14) ließ sich nach Krebstod einfrieren

Ausland
18.11.2016 10:57

Kurz vor ihrem Tod hat sich ein unheilbar krankes Mädchen vor einem britischen Gericht durchgesetzt und so die Erlaubnis eingeholt, nach dem Tod eingefroren zu werden. Die 14-Jährige hoffte, später aufgetaut und geheilt werden zu können. Der aufsehenerregende Prozess rund um den Wunsch der krebskranken 14-Jährigen spaltete sogar ihre Familie: Während die Mutter ihre Tochter unterstützte, war der Vater dagegen. Das Ehepaar hatte sich laut einem Bericht der BBC sechs Jahre vor der Erkrankung der Jugendlichen getrennt.

Das Mädchen, dessen Name nicht bekannt gegeben wurde, schrieb während des Prozesses einen berührenden Brief an den Richter: "Ich bin gefragt worden, warum ich so etwas Ungewöhnliches tun möchte. Ich bin erst 14 Jahre alt. Ich möchte nicht sterben, aber ich weiß, dass ich es muss. Ich glaube, dass ich durch die Konservierung eine Chance habe, geheilt und wieder zum Leben erweckt zu werden - wenn auch erst in 100 Jahren. Ich möchte nicht unter der Erde begraben werden. Ich möchte leben und ich glaube, dass in der Zukunft eine Heilmethode für meinen Krebs gefunden wird und ich wieder aufwachen kann. Ich möchte diese Chance haben. Das ist mein Wunsch."

Vater: "Sie würde in 200 Jahren ohne Verwandte aufwachen"
Der Vater hatte zu Beginn des Prozesses an seine Frau appelliert, dass auch wenn die Behandlung erfolgreich wäre, seine Tochter vielleicht in 200 Jahren in den USA aufwachen würde und sich in einer verzweifelten Situation befände. "Sie würde dort keine Verwandten haben und wäre sicher verzweifelt", warnte der Mann. Später fand er sich mit der Situation ab und erklärte, er respektiere den Wunsch der 14-Jährigen.

Laut dem BBC-Bericht am Freitag urteilte Höchstrichter Peter Jackson, dass die Mutter entscheiden darf, was mit dem Körper der Jugendlichen nach ihrem Tod geschehen soll. So wurde die Leiche im Oktober in die USA gebracht und dort konserviert.

Kryonik: Richter fordert neue gesetzliche Regelung
Kryonik oder auch Kryostase ist die Praxis, die Körper von Menschen, die an unheilbaren Krankheiten gestorben sind, bei sehr tiefen Temperaturen einzufrieren. Die Betroffenen hoffen, wieder zum Leben erweckt zu werden, wenn die Medizin entsprechende Fortschritte gemacht hat. Richter Jackson forderte nach dem Prozess neue gesetzliche Regelungen. Der Fall zeige, dass die Wissenschaft für Juristen neue Fragen aufwirft.

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