Mit "Amt für Zensur"

Böhmermann bringt Internet-Troll zum Schweigen

Web
01.12.2016 10:39

ZDF-Moderator und Satiriker Jan Böhmermann ist seit seinem Schmähgedicht, mit dem er sich mit dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan angelegt hat, über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Nun hat er einen Internet-Troll zur Verzweiflung gebracht - und aus dem unter der Gürtellinie dahinschimpfenden Burschen einen schnell mal lammfrommen gemacht.

"Dich sollte man einweisen in der geschlossenen.überflüssiger hirnloses arschloch verpiss dich .(sic)", beschimpfte der Hater, dessen Name Böhmermann in den von ihm auf seinem Facebook-Account veröffentlichten Screenshots geschwärzt hat, den Satiriker.

Am Dienstagabend schrieb Böhmermann zurück: "Sehr geehrter Herr M., hier spricht das Bundesministerium für Internetsicherheit und Zensur." Das Ministerium hat Böhmermann erfunden, das Schreiben an den Burschen aber fein mit Aktenzahl und Behördenformulierungen gespickt.

"Wenn Sie weiterhin Ihre Mitmenschen bei Facebook beleidigen, könnte dies straf- und disziplinarrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Desweiteren werden wir Ihnen Arbeitgeber informieren. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die zuständige Polizeidienststelle", heißt es weiter. "Unterschrieben" ist es mit "Reckweg, Sachbearbeiter BMflZ".

"Ich bin das nich gewesen.mein Kumpel hat das handy benutzt."
Da ist dem Burschen wohl das erste Mal etwas mulmig geworden - und er versucht sofort, sich auf einen Freund herauszureden: "Ich bin das nich gewesen.mein Kumpel hat das handy benutzt." Dass sein Arbeitgeber informiert werden soll, kann er nicht fassen: "Sollten sie meinen Arbeitgeber informieren werde ich auch schritte einleiten wegen falscher Verdächtigungen.guten tag", beigefügt ein wütendes Smiley.

Als Böhmermann alias Reckweg ihm auch noch droht, seinen Lieblingsfußballverein Borussia Dortmund über die Sache zu informieren, leugnet er, den ZDF-Moderator beleidigt zu haben. "das war ich nicht.aber man wird ja gleich verurteilt .typisch für Deutschland." Allerdings ist er jetzt bereit, "sozial zu helfen". Wie von Böhmermann vorgeschlagen, einen Flüchtling bei sich aufzunehmen, geht ihm aber zu weit: "zu Hause aufnehmen kann ich und will ich keinen."

"Sie können nicht einfach Mitmenschen im Internet beleidigen"
Böhmermann hatte noch geschrieben: "Sie können nicht einfach Ihre Mitmenschen im Internet beleidigen, das sollte Ihnen ja wohl klar sein, dass dies nicht ohne Konsequenzen bleiben kann." Er würde aber "mit meinem Vorgesetzten sprechen, ob wir die Angelegenheit auch über den kleinen Dienstweg klären können".

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