Ehrenamt ausgehöhlt?

Bezahlte Flüchtlings-Jobs verärgern Freiwillige

Österreich
06.10.2016 16:53

Es sind mehr als 300.000 Feuerwehrleute, unzählige Sanitäter oder Pensionisten als Schülerlotsen - sie alle leisten freiwillige (und damit kostenlose) Arbeit für unsere Gesellschaft. Die Diskussion um Flüchtlings-Jobs stößt vielen nun aber sauer auf. Wie berichtet, sollen Asylwerber künftig in den Gemeinden mithelfen dürfen - gegen (wenn auch geringfügige) Bezahlung.

Es geht um Flurreinigung, Anpacken im Feuerwehrhaus oder das Zupfen von Unkraut in Parks - nicht mehr und nicht weniger. Dennoch ist in Österreich eine wilde Debatte darüber entbrannt, wie hoch Asylwerber für gemeinnützige Arbeit entlohnt werden sollen. Das Innenministerium besteht auf einem Maximum von 2,50 Euro pro Stunde, Kanzleramtsminister Thomas Drozda sprach wörtlich von einem "obszönen" Stundenlohn - die "Krone" berichtete.

RK-Präsident: Gerade Flüchtlingskrise hat Ehrenamt aufleben lassen
Doch genau das stößt jetzt den Millionen Österreichern sauer auf, die - teils seit Jahrzehnten - gemeinnützige Arbeit zum Nulltarif leisten. Ohne diese freiwilligen Leistungen würde das Land nicht funktionieren, sind sich Ökonomen sicher. Und Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer sagt: "Gerade zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise hat sich gezeigt, dass das Ehrenamt in Österreich lebt!"

"Für Zuwanderer wäre gemeinnützige Arbeit nicht nur eine sinnvolle Beschäftigung, sondern auch ein Kennenlernen unserer Kultur und der Art des Zusammenlebens", so Integrationsminister Sebastian Kurz, "nämlich dass man gemeinsam anpackt, ohne gleich etwas zurückzuverlangen."

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