Causa Wiener Wohnen

Betrugsskandal: Die fiesen Tricks des Bau-Kartells

Österreich
28.11.2016 16:40

Fast 100 Verdächtige und 65 Millionen Euro Schaden - viele Jahre konnten sich der Chef einer Baufirma, seine Mutter und die gemeinsamen Helfer mit miesen Tricks die Taschen füllen. Geprellt wurde über Wiener Wohnen auch der Steuerzahler. Fleißig war das Betrüger-Syndikat vor allem beim Ausklügeln neuer Täuschungen.

Rätselhaft bleibt, wieso es in der Causa - immerhin geht es um Betrug, Preisabsprache, Kartellbildung, Steuerhinterziehung usw. - noch keine Festnahmen gab.

Das waren jedenfalls die miesen Tricks der Syndikats-Bosse, die mit vielen Subfirmen ein fast undurchsichtiges Netzwerk erschaffen haben:

  • Wenig gearbeitet, viel verrechnet: Wiener Wohnen überprüfte 400 Rechnungen der besagten Firma und zerlegte in einem ersten Schritt fünf Wohnungen. Die Bilanz: Im Schnitt wurden 17 Prozent zu viel verrechnet. Im Bereich Maler/Anstreicher/Bodenleger waren es sogar 35 Prozent zu viel.
  • Mieses Material: Die Liste der Verfehlungen ist lange: Abscherarbeiten von Tapeten wurden nicht ordnungsgemäß durchgeführt, Türstöcke nicht fachgerecht beschichtet, verwendet wurde in vielen Fällen minderwertiges Material, wie die "Krone" erfuhr.
  • Billig-Trupps: Der schlimme Verdacht: Vor allem in den Nächten und an Wochenenden wurden von der Firma Billig-Trupps aus Rumänien und Bulgarien in die Gemeindebauten nach Wien gekarrt, die illegale Arbeiten durchführten - und auf den Baustellen auch gleich schlafen mussten.

Plötzlich alles sauber: Wer verpfiff die Razzia?
Interessant: Im Jahr 2013 sollten die Machenschaften des Kartells bei einer Großrazzia auffliegen. Doch auf den Baustellen war alles sauber. Auch damit werden sich die Ermittler beschäftigen müssen: Wer hat die Kriminalisten damals verpfiffen?

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