"Krone"-Interview

Bekommt man in Wien zu viel an Sozialhilfe?

Österreich
16.06.2016 12:02

Das neue Büro in der Löwelstraße ist bezogen, an das Kreisky-Bild an der Wand muss sich die neue SPÖ-Landesparteisekretärin Sybille Straubinger aber nicht gewöhnen - es gehört noch ihrem Vorgänger. Die "Krone" sprach mit der 45-Jährigen über Flüchtlinge, Floskeln und die Mindestsicherung.

"Krone": Frau Landesparteisekretärin, ich werde Sie jetzt fragen, wie Sie in Zukunft den linken und den rechten Flügel der Wiener SPÖ vereinen wollen, und Sie werden mir sagen, dass es keine Spaltung gibt. Korrekt?
Sybille Straubinger: Ja, ich bin der Überzeugung, dass wir nicht weit auseinander sind. Natürlich gibt es unterschiedliche Nuancen, das muss man diskutieren.

"Krone": Das ist eine Antwort, die mir auch Herr Georg Niedermühlbichler gegeben hätte. Was wollen Sie anders machen als Ihr Vorgänger?
Straubinger: Ich bin ja in viele Prozesse involviert gewesen. Ich will die Parteireform vorantreiben. Wir müssen uns als Partei öffnen.

"Krone": Sie waren von 2001 bis 2004 in einer PR-Agentur tätig und sonst immer in der SPÖ eingebettet. Was wissen Sie vom Leben draußen überhaupt?
Straubinger: Ich glaube, ich weiß viel vom Leben draußen. Ich komme aus einem anderen Bundesland, habe sehr viele Freunde, die ich aus meiner Heimat, von meinem Studium kenne. Ich war ja auch nie in einer Jugendorganisation, ich war bis zu meiner SPÖ-Arbeit in einem ganz anderen Umfeld.

"Krone": Wie wollen Sie Politik machen? Wollen Sie eine Politik der klaren Worte oder der Floskeln?
Straubinger: Das müssen andere beurteilen, wie das ankommt. Aber ich glaube, dass ich das nicht tue, in politischen Floskeln reden. Ich habe ja selbst bemerkt, ich kann diese Floskeln auch nicht mehr hören.

"Krone": Wie würden Sie die Flüchtlingspolitik am liebsten gestalten?
Straubinger: Am liebsten wäre mir eine europäische Lösung.

"Krone": Das ist eine Floskel.
Straubinger: So wäre es aber am sinnvollsten. Das Zweite wäre eine Lösung der Problematik vor Ort, dass es keine Kriege gibt und man einen Weg findet, die Flüchtlingsströme zu verhindern.

"Krone": Oberösterreich kürzt die Mindestsicherung, Niederösterreich will eine Deckelung. Zahlt Wien zu viel Sozialhilfe?
Straubinger: Die Mindestsicherung war eine gute Entscheidung. Dass es jetzt für Wien schwierig wird, weil andere Länder kürzen, ist keine Frage. Aber es gibt ja demnächst Gespräche auf Bundesebene.

"Krone": Die SPÖ verliert eine Wahl nach der anderen, der Kanzlerwechsel, der Rechnungshof-Vorfall. Wie lange geht es mit der SPÖ noch so weiter?
Straubinger: Wir wollen ja nicht so weitermachen. Wir wollen es ja ändern.

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