Anschlag von Ansbach

Bekennervideo: Täter drohte mit Autobomben

Ausland
26.07.2016 13:12

Der Selbstmordattentäter von Ansbach hat ein Bekennervideo hinterlassen. Der Clip wurde in der Nacht auf Dienstag von Amaq, dem Sprachrohr der Terrormiliz Islamischer Staat, im Internet veröffentlicht. Er zeigt den mit einem schwarzen Tuch verhüllten 27-jährigen Syrer, wie dieser dem IS die Treue schwört, seine Taten rechtfertigt und zukünftige IS-Anschläge mit Autobomben ankündigt.

Mohammad Daleel rechtfertigt in dem Video seine bevorstehende Tat in Ansbach, die "durch einen Sprengsatz stattfinden wird", mit den Angriffen der internationalen Koalition auf Muslime. Der Anschlag in Bayern solle als Racheakt gegen Deutsche verstanden werden. Der Treueschwur gilt dem IS-Führer Abu Bakr al-Baghdadi.

"Nächster IS-Angriff mit Autobomben"
Der Syrer droht zudem, dass der nächste IS-Angriff nicht mehr nur mit einfachen Sprengsätzen oder Sprengstoffgürteln stattfinden werde, sondern Autobomben zum Einsatz kommen würden. Am Ende des Videos verabschiedet sich Daleel von seiner Familie und fordert weitere Terroristen mit den Worten "Fügt ihnen Leid und Qual zu" zu Attentaten in Europa auf.

Sprengsatz versehentlich detoniert?
Die "Bild" berichtete am Dienstagnachmittag unter Berufung auf Ermittler, dass Daleel in Ansbach die Bombe möglicherweise nur deponieren und später fernzünden wollte. Aufgrund der verwendeten Chemikalien könnte es sein, dass der Sprengsatz versehentlich in die Luft ging. Der Attentäter starb bei dem Angriff an inneren Verletzungen sowie einer zerfetzten Halsschlagader, 15 Menschen wurden verletzt.

Attentäter hätte abgeschoben werden sollen
Dem bayrischen Innenminister Joachim Herrmann zufolge hatte der 27-Jährige kurz vor der Tat eine Abschiebeanordnung erhalten. Ob diese Anordnung die Attentatsabsicht beschleunigt habe, sei im Moment aber Spekulation, sagte Herrmann am Montag in der ARD.

Der Flüchtling war offenbar in Bulgarien in die Europäische Union eingereist und als Asylwerber registriert worden. Später reiste der Mann nach Deutschland weiter, wo sein Asylantrag aber abgelehnt und eine Rückführung nach Bulgarien angeordnet wurde.

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