Info aus dem Kreml

Beamter: Edward Snowden ist ein russischer Spion

Ausland
02.07.2016 16:23

Lange war darüber spekuliert worden, nun ist es Fakt: Der US-Whistleblower Edward Snowden ist ein Spion für Russland. Dies bestätigte der hochrangige russische Sicherheitsbeamte Franz Klintsevich vergangene Woche in einem Interview, wie die deutsche "Bild"-Zeitung berichtet. "Seien wir ehrlich. Snowden hat Geheiminformationen weitergegeben. Dafür sind Sicherheitsdienste ja da. Wenn es eine Möglichkeit gibt, an Informationen zu gelangen, dann werden sie es auch tun."

Den 59-jährigen Klintsevich kennt man im Westen wenig, er ist aber in Russland hoch angesehen. Als ehemaliger Oberst der Luftlandetruppen arbeitete er über ein Jahrzehnt im russischen Parlament mit. Er hat gute Kontakte zum Kreml und den Eliten des Landes.

Die nunmehrigen Aussagen von Klintsevich sind laut "Bild" aber keinesfalls ein Ausrutscher. Vielmehr bedeuteten sie, dass Snowden für den russischen Geheimdienst nicht mehr von Nutzen sei. Daher habe er sich in letzter Zeit auch ab und zu - wenn auch sehr schaumgebremst - kritisch über sein Gastgeberland äußern dürfen. Seine wahre Bedeutung habe jahrelang ohnehin in der Diskreditierung westlicher Geheimdienste gelegen, in dieser Funktion habe er für Putin am meisten Wert gehabt.

Deutsche Geheimdienstchefs halten Zusammenarbeit für möglich
Erst im April hatten deutsche Geheimdienstchefs erklärt, dass ein Mitwirken des Kremls und russischer Agenten bei den Veröffentlichungen von Snowden durchaus realistisch sei. "Es ist sehr auffällig, dass Snowden ausgerechnet Unterlagen über die Zusammenarbeit der US-amerikanischen NSA mit dem deutschen BND oder dem englischen Geheimdienst GCHQ veröffentlicht hat", sagte damals der Präsident des deutschen Bundesnachrichtendienstes, Gerhard Schindler, dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Der Präsident des deutschen Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, ergänzte in dem Doppel-Interview: "Der Verrat der Geheimdienst-Unterlagen ist ein Versuch, einen Keil zwischen Westeuropa und die USA zu treiben - den größten seit dem Zweiten Weltkrieg."

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