Stronach im ORF

Aufregung um Filzmaiers “Plemplem”-Sager

Österreich
27.07.2016 16:31

Informativ oder unterhaltsam war das erste ORF-Sommergespräch von Susanne Schnabl am Montag mit Frank Stronach nicht. Im Gegenteil, es war langweilig, wenn nicht in der nachfolgenden Analyse der Stronach-Aussagen von dem Politologen Peter Filzmaier das Wort "Plemplem" gefallen wäre. Jetzt gibt es einen Wirbel.

Den vom Team Stronach erhobenen Vorwurf, Filzmaier habe Stronach als "plemplem" bezeichnet, wies der Politologe am Dienstag allerdings entschieden zurück. Filzmaier: "Ich habe nicht gesagt, dass er es ist. Ich habe viemehr durchklingen lassen, dass es TV-Zuseher gibt, die zu dieser Schlussfolgerung kommen."

Die "Krone" überprüfte diese Aussage - hier der genaue Wortlaut des Filzmaier-Sagers in seiner Analyse, die für Aufregung sorgt: "Ich fühl mich ehrlich gesagt eher hilflos. Denn einerseits würde ich gerne die eigenen Parteimitglieder vom Team Stronach an einen Lügendetektor anschließen, um herauszufinden, ob sie sich das denken, was vielleicht auch die kürzeste Analyse mancher Zuseher ist in drei Worten, nämlich: Er ist plemplem. Dann wieder denke ich mir, die heutige Gesprächsatmosphäre war, auch wenn es inhaltlich nicht bewertbar war, doch recht angenehm."

Filzmaier sieht keinen Grund zur Entschuldigung
Soweit der Text der Filzmaier-Analyse, dem der Politologe noch den Satz hinzufügte: "Er hat halt etwas versucht im hohen Alter, das er besser nicht hätte tun sollen." Sich zu entschuldigen oder in einer anderen Form mit Stronach "auszusöhnen", hält Filzmaier für nicht notwendig: "Es ging nicht darum, zu beurteilen, was er in der Wirtschaft geleistet hat, es ging um seine politische Tätigkeit."

Stronach beschwert sich bei Medienbehörde
Stronach selbst legte am Montagabend Beschwerde wegen des Sagers bei der Kommunikationsbehörde Austria ein. Zusätzlich werde er sich an den Stiftungsrat wenden, teilte Stronachs Anwalt Michael Krüger am Mittwochnachmittag mit. Krüger sieht in den Aussagen Filzmaiers einen Verstoß gegen das ORF-Gesetz. Demnach seien verletzende, herabwürdigende Äußerungen nicht erlaubt, festgeschrieben sei auch das Objektivitätsgebot.

Anwalt: "Filzmaier hat de facto Deutungsmonopol"
Diese Grundsätze habe Filzmaier mit Füßen getreten. Darüber hinaus habe der Experte de facto ein Deutungsmonopol für politische Analysen, womit die Meinungsvielfalt nicht mehr gewährleistet sei, so der Anwalt. Krüger will sich im Namen Stronachs auch brieflich an den Stiftungsrat wenden. Offenbar stimme in der Information des ORF einiges nicht und das wolle man an oberster Stelle aufzeigen.

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