Macron kündigt an:

"Asylanträge werden künftig in Afrika geprüft"

Ausland
28.08.2017 20:16

Bei Flüchtlingen und Migranten aus Afrika soll nach den Worten des französischen Präsidenten Emmanuel Macron bereits auf deren Kontinent entschieden werden, ob sie Anspruch auf Asyl in Europa haben. "Die Prüfung wird auf Grundlage des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hin in afrikanischen Flüchtlingslagern vorgenommen", sagte Macron am Montag bei einem Treffen der vier großen Euro-Staaten mit den Regierungschefs von Niger, Tschad und Libyen in Paris.

Dies sei bei dem gemeinsamen Treffen beschlossen worden, an dem auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Italiens Regierungschef Paolo Gentiloni und der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy teilnahmen.

Gefährlicher Weg über Mittelmeer soll verhindert werden
Mit den Entscheidungen in Transitländern wie Niger solle verhindert werden, dass sich Menschen auf die gefährlichen Weg durch Libyen und das Mittelmeer machten, sagte Macron. Wer kein Asyl erhalte, werde in die Herkunftsländer zurückgeführt. Der italienische Ministerpräsident Gentiloni bestätigte die Verabredung. Entscheidungen sollten bereits in Ländern wie Niger oder Tschad getroffen werden.

Merkel: "Bestimmte Anzahl von Afrikanern darf in EU studieren"
Merkel sagte, es sei eine breite Zusammenarbeit zwischen der EU und Afrika verabredet worden. "Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir mit afrikanischen Ländern Kontingente vereinbaren, wonach eine bestimmte Anzahl von Menschen hier studieren und arbeiten kann", sagte Merkel in einem Interview mit der "tageszeitung". Vorbedingung müsse aber sein, dass die illegale Migration gestoppt werden müsse, sagte Merkel in Paris. "Sonst würden wir falsche Zeichen setzen."

Italien: Weniger Flüchtlinge wegen Libyen-Miliz?
In Italien sind die Zahlen von Migranten, die übers Mittelmeer kommen, zuletzt massiv zurückgegangen, wie am Montag veröffentlichte Daten des italienischen Innenministeriums bestätigen. Die Regierung in Rom sieht das vor allem als Erfolg ihrer Ausbildung der libyschen Küstenwache. Der enorme Rückgang könnte aber auch mit einer Miliz in Libyen zusammenhängen. Die "Brigade 48" genannte Bande wird möglicherweise gar von einem früheren Menschenschmuggler, der die Seiten gewechselt hat, angeführt und soll sich auch aus ehemaligen Militärs und Polizisten rekrutieren.

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