Rund 25.000 km lang

ALMA erspäht Sonnenfleck in Form einer Schildkröte

Wissenschaft
18.01.2017 15:52

Mithilfe des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), einem Teleskopverbund der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile, haben Astronomen einen riesigen Sonnenfleck erspäht, dessen Form an eine Schildkröte erinnert. Die Aufnahme entstand bei einer Wellenlänge von 1,25 Millimetern und zeigt das dunkle, gekrümmten Zentrums des Sonnenflecks, dessen Größe fast dem Doppelten des Erddurchmessers entspricht.

Bei den Bilder handelt es die ersten ALMA-Aufnahmen der Sonne. Dafür wurden die Antennen in besonderer Weise konzipiert, sodass sie unser Zentralgestirn abbilden können, ohne durch die intensive Hitze des gebündelten Lichts beschädigt zu werden. Damit haben sich die Möglichkeiten zur Beobachtung und Erforschung der Physik unseres nächsten Sterns um eine wichtige Komponente erweitert.

Die Fotos haben laut Angaben der Wissenschaftler sonst unsichtbare Details unserer Sonne zum Vorschein gebracht. Sie zeigen unter anderem, dass die sogenannte Chromosphäre (das ist jene Region, die unterhalb der Photospäre - der sichtbaren Oberfläche der Sonne - liegt; Anm.) an verschiedenen Stellen Temperaturunterschiede aufweist.

Sonnenflecken sind nur von kurzer Dauer und treten in Regionen auf, in denen das Magnetfeld unseres Zentralgestirns extrem gebündelt und stark ist. Dort herrscht eine niedrigere Temperatur als in den umgebenden Regionen, sodass sie relativ dunkel erscheinen.

Einzigartige Lage auf Hochplateau in Chile
Der 2013 eröffnete Teleskopverbund ALMA besteht 66 hochpräzisen Antennen, liegt in mehr als 5000 Metern Seehöhe auf dem Chajnantor-Plateau in der chilenischen Atacama-Wüste, wo die Erdatmosphäre und das darin enthaltene Wasser die Beobachtung nur noch wenig stört. Er wird von der Europäischen Südsternwarte ESO, deren Mitglied seit 2009 auch Österreich ist, und Partnern aus Nordamerika, Ostasien und Chile betrieben.

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