Schlepper gestoppt

17 Flüchtlinge samt Baby in Klein-Lkw gepfercht

Österreich
07.09.2016 09:13

17 Flüchtlinge, darunter ein erst acht Monate altes Baby, waren in einem Mercedes Vito zusammengepfercht, der am 30. August an der A4, der Ostautobahn, bei Schwechat gestoppt wurde. Drei mutmaßliche Schlepper, ein 19 Jahre alter Ägypter am Steuer und zwei Syrer im Alter von 20 und 37 Jahren, die in einem Vorausfahrzeug gesessen waren, befinden sich in Haft.

Ein aufmerksamer Fahrzeuglenker hatte den Fall ins Rollen und die Polizei auf die Spur der Schlepper gebracht. Die Geschleppten - Männer, Frauen, Kinder und das Baby - knieten und hockten auf rund fünf Quadratmetern Fahrzeugfläche.

Von der ungarisch-rumänischen Grenze kommend durften sie während der stundenlangen Fahrt nicht ein einziges Mal aussteigen. Es gab weder zu essen noch zu trinken, keine Pause, keinen Toiletten-Stopp. Über Weisung der Auftraggeber, die sich im Vorausfahrzeug, einem Fiat Punto, befanden, sollte die Gruppe im Gemeindegebiet von Wien ausgesetzt werden.

Beruhigungsmittel für Baby
Besonders schockierend: Die Eltern mussten ihrem Baby laut Polizei sogar ein Schlaf- bzw. Beruhigungsmittel verabreichen, das ihnen die Schlepper gegeben hatten. Hätten sie dieser Aufforderung nicht zugestimmt, wären sie in den Nachstunden mit dem Kleinkind bei der Einstiegsstelle zurückgelassen worden.

Aufgrund der qualvollen Umstände der "Reise" bestand Gefahr für Leib und Leben aller Personen, insbesondere des Babys, heißt es. Für diesen illegalen Transport mussten die Flüchtlinge je 5000 Euro bzw. 2500 Euro für ein Kind bezahlen. "Das ergibt nur für diese eine Schleppung einen ungefähren Schlepperlohn von 75.000 Euro", hielt die Polizei fest.

Die Verdächtigen waren teilweise geständig. Sie wurden in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert. Die Erhebungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich dauern noch an.

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