Im Sommer 2016

131 Tote bei Alpinunfällen auf Österreichs Bergen

Österreich
06.10.2016 14:35

Auf Österreichs Bergen sind in der Sommersaison 131 Menschen bei Alpinunfällen ums Leben gekommen, um sechs weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang sei einerseits auf Präventionsmaßnahmen, andererseits aber auch "auf den verregneten Sommerbeginn zurückzuführen", erklärte Karl Gabl, Präsident des Kuratoriums für Alpine Sicherheit, am Donnerstag in Innsbruck.

Während die Anzahl der Toten im Zeitraum vom 1. Mai bis 30. September leicht rückläufig war, ist im Vergleich zum Vorjahr die Gesamtzahl der Verunfallten von 1823 auf 1935 gestiegen. Dies führte Gabl unter anderem auf die steigenden Gästezahlen zurück: "Mehr Urlauber bedeuten auch mehr Unfälle." Knapp die Hälfte der Toten und Verletzten im alpinen Raum waren Inländer (48 Prozent), etwas mehr als ein Drittel waren Deutsche (36 Prozent).

Die meisten tödlichen Unfälle passierten beim Bergwandern (76), gefolgt vom Klettern (10) und Mountainbiken (6). Bei Letzterem sei laut Gabl im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme der Unfälle um zwölf Prozent zu verbuchen. Grund dafür seien unter anderem die E-Bikes. "Mit den E-Bikes kommen die Leute in extrem steiles Gelände, wo sie früher nicht hingekommen sind", meinte Norbert Zobl, Leiter der Tiroler Alpinpolizei.

34 Tote in Tirol
Die meisten tödlich Verunglückten gab es mit 34 in Tirol, gefolgt von Salzburg mit 27. Trotzdem verzeichnete Tirol den stärksten Rückgang (minus 33 Prozent), den größten Zuwachs gab es in Kärnten, wo die Zahl der Toten von neun auf 15 Personen stieg.

Kritik an "Vollkasko-Mentalität"
Einmal mehr kritisierten die Experten die "Vollkasko-Mentalität" vieler Bergsportler. Alpine Notrufe würden vermehrt nicht mehr nur bei Unfällen abgesetzt, sondern auch von unverletzten Personen, die sich in einer misslichen Lage befinden. Dieser Anteil habe in den vergangenen zehn Jahren signifikant zugenommen und im vergangenen Jahr fast ein Drittel aller Notrufe ausgemacht, kritisierte Zobl.

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