Aus der Konserve

Yamaha-Software lässt tote Sänger wiederauferstehen

Musik
27.12.2011 13:44
Elvis Presley, Michael Jackson, Kurt Cobain oder Amy Winehouse – sie alle könnten, obwohl schon tot, künftig wieder von Tonträgern erklingen, sogar gemeinsam im Duett. Ermöglichen soll dies eine Technologie von Yamaha namens "Vocaloid", die Stimmen bereits Verstorbener in synthetischer Form wiederauferstehen lässt. Ein erster Testlauf mit dem 2007 verstorbenen japanischen Sänger Hitoshi Ueki sei vielversprechend verlaufen, sagte Yamaha-Forscher Hideki Kenmochi gegenüber dem US-Magazin "Wired".
(Bild: kmm)

Um menschliche Stimmen synthetisch erklingen zu lassen, musste bislang großer Aufwand betrieben und jede nur erdenkliche Silbe der entsprechenden Sprache in unterschiedlichen Phrasierungen und Betonungen aufgenommen werden. Einem Team von Yamaha-Forschern rund um Hideki Kenmochi soll es nun allerdings gelungen sein, diesen Prozess zu automatisieren. Sie entwickelten demnach eine Software, die mit Hilfe isolierter Tonspuren allein durch "Zuhören" einzelne Silben erkannte, diese in einer Datenbank abspeicherte und es so ermöglichte, einen Song des 2007 verstorbenen Künstlers Hitoshi Ueki künstlich "nachzubauen".

Das Video oben zeigt, wie sich Vocaloid im Vergleich mit - noch lebenden - japanischen Künstlern schlägt.

"Soweit ich weiß, waren viele mit dem Ergebnis zufrieden, und ich bin es auch", sagte Kenmochi nach einem öffentlichen Testlauf in Japan gegenüber dem US-Magazin "Wired". Die Rekonstruktion klinge "wirklich" wie das Original. In Zukunft, so die Hoffnung der Forscher, soll es demnach möglich sein, die Stimmen verstorbener Sänger, Schauspieler oder etwa Sprecher über deren Tod hinaus zu verwenden – sei es für die Ansagen auf Anrufbeantwortern und Navigationsgeräten, in der Werbung oder auf Musikalben.

Bis dahin ist es dem Bericht nach allerdings noch ein weiterer Weg. So könne das System laut Kenmochi beispielsweise stimmliche Eigenheiten wie Geflüster, Geschrei oder Gegrunze noch nicht imitieren. Zudem funktioniere die Technologie bislang nur mit der japanischen Sprache, die im Gegensatz zum Englischen deutlich weniger Silben- und damit Klangkombinationen aufweise. Ueki sei bislang der einzige Künstler, der mittels Vocaloid wiederbelebt worden sei, so Kenmochi, der nun zu Demonstrationszwecken ein ganzes Album mit dem verstorbenen Sänger veröffentlichen will. Wann dieses erscheinen soll, ist noch unklar.

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