Starkes Debütalbum

Y’akoto macht auf “Babyblues” Folk-Musik für das Volk

Musik
06.04.2012 17:06
Ihre Stimme erinnert stellenweise an Billie Holiday, dann wieder an Nina Simone oder Macy Gray, aber auch ein wenig an Amy Winehouse – die Rede ist von der in Hamburg geborenen Jennifer Yaa Akoto Kieck, die jetzt unter dem Künstleramen Y'akoto mit "Babyblues" ihr erstes Album veröffentlicht hat.
(Bild: kmm)

Y'akoto, Tochter einer Deutschen und eines Ghanaers, wurde in Hamburg geboren, wuchs in der Heimat ihres Vaters auf und lebt – nach Zwischenstopps in Kamerun, Togo und dem Tschad – inzwischen wieder in Europa. Das ist den 14 Songs der Platte, die sie selbst geschrieben und (mit) komponiert hat, auch deutlich anzuhören.

"Die vielen Umzüge, das viele Umherreisen, diese globale Flexibilität – das alles hat mich stark geprägt", sagt die 23-jährige Sängerin. Sie habe aus dem Umstand permanenter Veränderung allerdings stets Kraft bezogen und ihn als unerschöpflichen Quell ihrer Inspiration verstanden, wie sie in einem Interview verriet.

Folk-Musik für das Volk
Musikalisch bewegt sich Y'akoto auf ihrem Erstlingswerk zwischen Blues und Soul, aber auch afrikanische Einflüsse sind unüberhörbar. "Einige Stücke auf dem Album, wie 'Good Better Best' oder 'Moving', haben einen sehr starken Afro-Approach. Aber für mich ist es vor allem Folk-Musik, weil ich damit eben Menschen, also das Volk, ansprechen möchte. Es geht in den Stücken in erster Linie um das wahre Leben - um das, was uns alle tagtäglich beschäftigt, um Storys, die jeder nachempfinden kann", so Y'akoto über die sparsam instrumentierten und arrangierten Tracks ihres Debütalbums, bei dem sie auch alle Backing Vocals selbst eingesungen hat.

Es gehe ihr vor allem darum, mit ihren Songs Geschichten zu erzählen, so die Sängerin, die erst vor Kurzem eine Ausbildung zur staatlich geprüften Tanz-Pädagogin abgeschlossen hat. "Deswegen ist der Sound sehr reduziert. Ich habe bei dieser Platte sehr darauf geachtet, dass es stets pur bleibt", so Y'akoto, die auf "Babyblues" ihr Innerstes nach außen kehrt und über ihre Herkunft, die Liebe, afrikanische Kindersoldaten ("Tamba"), ihre Erfahrungen und das Leben schlechthin singt. "Mein Album ist so, wie ich bin. Es geht von himmelhoch jauchzend bis tief betrübt. (...) Darauf sind sehr fröhliche, sehr knisterende und sehr ernste Tracks", sagte die 23-Jährige kürzlich in einem Interview.

Fazit: Eine großartige Stimme und wunderbare Songs, von denen einige, wie etwa der Titel "Diamonds" (siehe Video), das fröhliche "Good Better Best", das langsame "What Makes You Strong" und "Without You", sogar Hitpotenzial besitzen.

Übrigens: Am 29. Juli gibt es die Möglichkeit Y'akoto live in Österreich zu sehen und zu hören. Sie wird im Rahmen der achten Auflage der "Afrika Tage Wien" um 18 Uhr auf der Donausinsel auftreten.

8 von 10 Diamanten

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