Gentleman-Pop

The Overtones wollen mit “Higher” hoch hinaus

Musik
15.10.2012 10:40
Die Briten The Overtones bringen Chic und Glamour der 50er-Jahre zurück ins Popgeschäft. Das smarte Quintett will mit dem zweiten Studioalbum "Higher" die bisherige Erfolgsgeschichte fortführen. Die Sänger Lachlan "Lachie" Chapman und Mark Franks erzählen, warum sie mit Prinz William Champagner tranken und es kein Problem für sie ist, als Girlband bezeichnet zu werden.
(Bild: kmm)

Fünf gute Freunde aus England, Irland und Australien singen für ihr Leben gerne und gründen eine Dekorationsfirma in London, weil sie vom ihrem Hobby Musik nicht leben können. In einer Kaffeepause proben sie vor sich hin, wecken dabei zufällig das Interesse einer potenziellen Kundin und haben wenig später einen Plattenvertrag in der Tasche. Die gute Dame stellte sich als Talent-Scout einer Plattenfirma heraus und ebnete den jungen Männern den Weg zu einer Karriere, die seither nur mehr Höhen kennt.

Aus dem Stand heraus erfolgreich
Was nach einem modernen Working-Class-Hero-Märchen klingt, wurde in Gestalt der Vocal-Harmony-Band The Overtones Realität. Das Debütalbum "Good Ol' Fashioned Love" (wurde bei uns unter dem Titel "Gambling Man" veröffentlicht) stieß 2010 bis auf Platz vier der englischen Album-Charts vor und verkaufte sich bislang mehr als 500.000 Mal. Mit dem Nachfolger "Higher" stießen die smarten Briten aus dem Stand auf Platz sechs der Hitparade vor. "Wir versuchen uns selbst nicht allzu stark unter Erfolgsdruck zu setzen", sagt der geborene Australier Chapman im Interview mit der "Krone", "wir können stolz behaupten, dass wir unser ganzes Herzblut und unsere Seele in das Album gesteckt haben."

Im Gegensatz zum Debüt haben sich die Overtones auf "Higher" verstärkt dem Soulpop- und Motown-Sound gewidmet. Vor allem die zahlreich vorhandenen Coverversionen wie etwa "Perfect" (im Original von Fairground Attraction), "Runaround Sue" (Dion) oder das makellose "Keep Me Hanging On" (The Supremes) sind tief im Vintage-Pop verwurzelt. Die Eigenkompositionen der Overtones rücken dabei in den Hintergrund und können die hohe Qualität der Coversongs auch nicht ganz halten.

Diverse Längen lassen sich auf "Higher" nicht vermeiden, obschon die Band mit ihrem souligen Opener "Loving The Sound" einen veritablen Chartsstürmer im Köcher hat. "Es ist entscheidend für uns, dass wir das richtige Feeling für einen guten Song spüren", ergänzt Mark Franks, "wir erinnern die Menschen auch immer gerne an die 50er- und 60er-Jahre. Der Sound dieser Zeit ist uns einfach angeboren."

Reise in die Vergangenheit
Angeboren scheinen dem Quintett auch die maßgeschneiderten Anzüge zu sein, die sich perfekt mit Musik und Image der Band kombinieren lassen. "Die Leute denken dabei an die Zeiten, als man sich freitagabends zum Ausgehen schick kleidete und die Schuhe polierte. Ich kann dir aber garantieren, dass wir in der Londoner U-Bahn meistens mit T-Shirts anzutreffen sind", fügt Chapman schmunzelnd hinzu.

Traditioneller Doo-Wop-Sound, das adrette Äußere und die charmante Art sind auch die Eckpfeiler für die derzeitige Erfolgswelle. Als absolute Highlights können die diesjährigen Auftritte bei den Olympischen Spielen in London und ein Gig beim diamantenen Thronjubiläum der Queen gezählt werden. "Nach dem Auftritt wurden wir in den Buckingham Palast eingeladen. Wir haben mit Prinz William, Tom Hanks und Stevie Wonder Champagner getrunken. Natürlich wissen wir unser derzeitiges Leben zu schätzen."

Boygroup und Girlband
Was hätten die Overtones eigentlich gemacht, wenn es mit der Band nicht geklappt hätte? "Wäre ich kein Sänger, dann wäre ich Pilot geworden", antwortet Chapman prompt, "und weißt du, wie ich meine Fluglinie nennen würde? Airvertones." Lachend kommentiert der Sänger auch die viel zitierte Beschreibung, die Overtones wären eine "Boygroup für Erwachsene": "Du kannst von mir aus auch schreiben, dass wir eine Girlband sind. Wichtig ist nur, dass sich die Leute an unserer Musik erfreuen können."

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