"Explodieren, bitte!"

The Hives live in Wien

Musik
03.04.2008 11:14
Als eine der zehn besten Live-Bands der Welt werden die schwedischen Rock'n'Roller The Hives ja schon länger gehandelt. Am Mittwochabend stellten die Herren um Pelle Almqvist das mit ihrem aktuellen Longplayer "The Black And White Album" auch in den Wiener Gasometern unter Beweis. "Explodieren, bitte!", forderte die Band, deren Geschicke angeblich durch die Eingebungen eines gewissen Randy Fitzsimmons gelenkt wird, - und selten zeigte sich heimisches Publikum so folgsam! Wer die energiegeladene Show verpasst hat, bekommt heuer im August am Frequency-Festival in Salzburg übrigens eine zweite Chance.
(Bild: kmm)

Pelle Almqvist ist so etwas wie der Robbie Williams des härteren Rock'n'Roll - bloß nicht so schmierig und ohne Weinkrämpfe. Mit überzogenen Sprüchen und angeberischen Posen wickelt er das (in Wien vorwiegend aus recht jungen Fans bestehende) Publikum um den Finger.

Wenn er "Scream!" ruft, schreien sie. Wenn er nur die Mädels hören will, kreischen nur die Mädels. Auf Kommando gröhlen dann auch die Jungs. Selbst wenn Pelle Almqvist "Schscht!" sagt, folgen die Fans aufs Wort und hören augenblicklich auf zu applaudieren. Sie lieben den Blondschopf sogar so sehr, dass sie ihm ihre Biere schenken ("Throw all the things you wanna throw at me now, later I'll kill you!") und ihre Schuhe (!) auf die Bühne werfen.

Mit Hits wie "Main Offender", "Hate So Say I Told You So", "Die, Allright!", "Walk Idiot Walk" und "A Little More For Little You", rockten sich die fünf Schweden, die behaupten, von einem mysteriösen Mentor Namens Randy Fitzsimmons zusammengeführt worden zu sein, durch ein knapp 75-minütiges Set. Irre laut, mit saftigem Sound und abgedrehter Bühnenperformance waren die eineinviertel Stunden ausreichend, um ins Schwitzen zu kommen. Als Pelle dazwischen "Schprrringt!" brüllte und das Publikum auf Zuruf abhob, entwich zum Rand hin eine heiße Luftwolke - der Dunst des Rock'n'Roll, der bis dahin zwischen den Leibern festhing.

Von ihrer aktuellen Platte, dem "Black And White Album", das sie unter anderem mit Justin Timberlakes Produzenten Pharell Williams im Amiland aufnahmen, kamen die Kracher-Single "Tick Tick Boom", "You Got It All... Wrong", das melodiöse "You Dress Up for Armageddon", das temporeiche "Square One Here I Come" und auch "Won't Be Long". Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen verschenkte die Band zum Abschied noch Plektren und Drumsticks und ließ sich die gelungene Show mit tosendem Jubel abgelten. Es gibt wohl einen Grund, warum man ihnen kolportierte 12 Millionen Dollar für einen Plattenvertrag zahlt.


Von Christoph Andert
Fotos: Andreas Graf

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