Im Alter von 66

Spanischer Stargitarrist Paco de Lucia verstorben

Musik
26.02.2014 13:50
Der legendäre spanische Stargitarrist Paco de Lucia ist mit 66 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben. Der Künstler hatte Flamenco mit Jazz und Klassik bereichert, seine Aufnahmen mit John McLaughlin und Al Di Meola gingen in die Musikgeschichte ein. Im November hätte er im Wiener Konzerthaus auftreten sollen.
(Bild: kmm)

Paco de Lucia hat mit seinem vom Jazz beeinflussten Spiel den Stil vieler Gitarristen beeinflusst und die Flamenco-Tradition um weitere Musikrichtungen bereichert. Im Alter von 66 Jahren ist er nun in Mexiko an einer Herzattacke gestorben.

Stundenlanges Üben
De Lucia stammte aus einer ärmlichen Roma-Familie. Er wurde am 21. Dezember 1947 als Francisco Sanchez Gomez in der Hafenstadt Algeciras in der Provinz Cadiz geboren. Er erzählte später, dass sein Vater, ein verkannter Flamencosänger, ihn zu stundenlangem Üben auf dem Instrument anhielt.

Schon mit zwölf Jahren spielte Paco nachts in verrauchten Flamenco-Bars, sogenannten Tablaos, und brachte Geld nach Hause. Mit 15 war er bereits an Schallplattenaufnahmen in Madrid beteiligt, und als er volljährig wurde, unterzeichnete er den ersten Vertrag für eine Soloschallplatte.

Viele Klassiker
In dieser Zeit begann auch eine langjährige Zusammenarbeit mit dem bekannten Flamencosänger Camaron de la Isla, die bis 1992 andauern sollte, als Camaron an den Folgen eines Krebsleidens starb. Viele von de Lucias Platten aus den 70er- und 80er-Jahren sind heute Klassiker der Flamenco-Musik.

2004 wurde Paco de Lucia mit dem renommierten Prinz-von-Asturien-Preis in der Kategorie Kunst ausgezeichnet. In der Begründung der Jury hieß es, de Lucias Stil sei prägend für jüngere Generationen und er selbst "einer der besten Botschafter der spanischen Kultur in der Welt".

Den Flamenco im Blut
Seit Ende der 70er-Jahre unternahm de Lucia zahlreiche Tourneen mit den Jazzgitarristen John McLaughlin und Al di Meola. Später nahmen sie zusammen das legendäre Album "Friday Night In San Francisco" auf. Auf de Lucias Ausflüge in Jazz und Bossa Nova reagierten die Traditionalisten mit Verachtung. Doch der Musiker blieb seinen Flamenco-Ursprüngen zeitlebens treu. "Was ich auch tue, der Sound bleibt stets Flamenco", sagte er. Und wenn er über seine Gitarre gebeugt spielte, fuhr manchmal der "duende", der Flamenco-Geist, in ihn, und ein Lächeln ging über sein Gesicht.

Der Tod des begnadeten Musikers sei "ein unwiederbringlicher Verlust für die Kulturwelt, für Andalusien" erklärte der Bürgermeister von Algeciras, Jose Ignacio Landaluce. Die Stadt rief eine dreitägige Trauerzeit aus, die Fahnen an den öffentlichen Gebäuden waren auf Halbmast. Ende November hätte de Lucia im Wiener Konzerthaus gastieren sollen.

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