krone.tv-Interview

Snow Patrol im Interview

Musik
25.11.2008 18:16
Gary Lightbody ist - anders, als es seine Songs zunächst vermuten lassen - eim ziemlich schräger Typ. Der Kopf der britischen Band "Snow Patrol", die mit ihrem letzten Album "Eyes Open" einen Welthit landete, steht auf groteske Scherze und sieht die Welt bei weitem nicht so dramatisch bzw. romantisch, wie er sie in seinen Songs malt. krone.tv traf den 32-jährigen Wahl-Schotten mit nordirischen Wurzeln zu einem freizügigen Interview (siehe Video oben) über das neue Album "A Hundred Million Suns" und das Hit-Geheimnis der britischen Indie-Rocker.
(Bild: kmm)

Bevor die Radiosender 2007 in den "Ruby-Ruby-Ruby-Ruby-Ruby"-Schock kippten, war Snow Patrols Überhit "Chasing Cars" eine der angesagtesten Nummern im Radio. Nach fast zehn Jahren der Erfolglosigkeit brachten der Song und das dazugehörige Album "Eyes Open" Wohlstand und Ruhm zu den fünf Musikern von Snow Patrol. "Wir haben jetzt endlich alle ein eigenes Haus und sind unsere Eltern los", scherzt Lightbody im krone.tv-Interview.

Die Arbeiten zum Nachfolger konnten Snow Patrol daher zumindest aus finanzieller Sicht unbeschwert und ohne Peitschenhiebe böser  Plattenfirmembosse antreten. Sehr wohl lauerte hinter ihrem Rücken stehts der Teufel, der sich Erfolg nennt. Mehrfach wurde "Eyes Open" mit Platin gekrönt, da muss man schon was G'scheites nachreichen. Snow Patrol zogen sich in Irland aufs Land zurück, mieteten ein Haus, flüchteten vor Radiosendern und der Presse, und nahmen dem Druck damit jeglichen Angriffspunkt. Sie schrieben Songs zusammen und erfüllten sich mit Sessions in den kultigen Berliner "Hansa Studios" einen akustischen Jugendtraum.

Herausgekommen ist nach rund elf Wochen harter Arbeit "A Hundred Million Suns", das fünfte Album Snow Patrols, dem man es anhört, dass seine Macher unter vollständiger Ausblendung der Vergangenheit gearbeitet haben. Lightbody vergleicht die Entstehung des Albums mit einer Geburt: "Wir lagen elf Wochen in den Wehen und waren ziemlich fertig." Die Single "Take Back The City" passt zwar irgendwie zu melancholischen Ohrwürmern wie "Shut Your Eyes", hat aber auch viel vom Happy-Peppi-Charme der 2003er-Single "Spitting Games". Fröhlichkeit hat man bei Snow Patrol in der Musik in den letzten Jahren vermisst. Aber: "Wir können uns immer noch zum Lachen bringen, den Humor haben wir uns als Zufluchtsstätte bewahrt", so Lightbody.

Kurz: Die düsteren Zeiten sind vorüber, die überfetten Arrangements wichen starken, klaren Sounds und die Melodien gehen nun deswegen ins Ohr, weil sie Optimismus versprächen - und einmal nicht, weil man sich dazu weinende Mädchen vorstellen kann. Vergleicht man den überdrehten Gary Lightbody aus dem krone.tv-Interview mit "A Hundred Million Suns" so stellt man fest, dass der Chef-Songwriter von Snow Patrol mit seinen neun Songs so nahe an seinem wahren Ich dran ist, wie wohl noch nie zuvor.

9,5 von 10 sonnigen Wintertagen

Von Christoph Andert

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