Runder Geburtstag

Schlagerlegende Roger Whittaker wird 80

Musik
17.03.2016 17:00

Roger Whittaker hat sich zwar vor fünf Jahren von der Bühne verabschiedet. Doch so ganz im Stillen will der britische Sänger, Liedermacher und Kunstpfeifer seinen 80. Geburtstag am 22. März auch nicht feiern. Mit gleich mehreren "Best Of" meldet sich der Schlagerbarde aus Südfrankreich zurück, wohin er sich mit seiner Frau Nathalie und seiner Bulldogge Boris vor wenigen Jahren zurückgezogen hat.

(Bild: kmm)

"Alles Roger - Alles Hits" und "Roger Whittaker - Die Jubiläumsedition" heißen die CDs, auf denen mehr als 200 Titel und einige Remixes vereint sind. Fast alle Lieder sind auf Deutsch. Denn zu Deutschland hat der in Kenia geborene Musiker seit Jahrzehnten schon eine ganz besondere Beziehung.

Held in Deutschland
Obwohl Whittaker seine Karriere in Irland und England begann, unter anderem mit "Durham Town" und "Mexican Whistler", einer Melodie, bei der er nur pfiff, fand er sein dankbarstes Publikum in Deutschland, das ihn 2006 mit einer Platin-Stimmgabel für sein Lebenswerk ehrte und 2011 mit der Krone der Volksmusik. Im selben Jahr verabschiedete sich der Grandseigner des deutschen Schlagers mit seiner Tournee "Danke für so viele Jahre mit Euch" von der Bühne. Ein Jahr zuvor brachte er das Album "So viele Jahre mit euch" heraus. Von den 14 Liedern, sind zehn auf Deutsch.

In Deutschland ist der stets wohlwollend und freundlich drein blickende Sänger zunächst mit seinen englischen Liedern bekannt geworden, wie den Welthits "The Last Farewell" oder "Albany". Nachdem aber mehrere seiner Alben in die deutschen Charts gekommen waren, begann er Ende der 1970er Jahre auch auf Deutsch zu singen. Es mache viel Spaß, auf Deutsch zu singen, so lange keiner von ihm erwarte, dass er auch fließend spreche, erklärte er in Interviews.

Noch heute hat er in Deutschland seine treuesten Fans. Sie posten in den sozialen Netzwerken seine alten Lieder oder tauschen Informationen über Artikel aus, die über ihn veröffentlicht wurden. Whittaker weiß das zu schätzen. Die letzten 30 Jahre seien wunderbar gewesen. Seine Beziehung zu den deutschen Fans sei großartig, wie er immer wieder betonte.

Kritikerzwiespalt
"Abschied ist ein scharfes Schwert", "Lass mich bei dir sein" oder "Leben mit dir": Whittaker singt mit seiner sanften Baritonstimme Lieder von Liebe, Abschied, Hoffnung und Verzweiflung. Während die Kritiker die deutschen Songs schmähten und sie als belanglose Volksmusik bezeichneten, veröffentlichte die "Stimme des Herzens" in Deutschland mehr als 25 Alben und wurde in der ZDF-Hitparade zum Dauergast. Weltweit sind von Whittaker mehr als 100 Alben erschienen, wurden mehr als 55 Millionen Platten verkauft.

Wie im Bilderbuch verlief auch seine Ehe. Seit mehr als 50 Jahren ist er mit Nathalie verheiratet, seiner ersten Frau. Er ist Vater von fünf Kindern und mittlerweile mehr als zehnfacher Großvater. Kinder seien das wichtigste in seinem Leben, wie er dem "Daily Express" erst 2014 erzählte.

Kindheitstrauma
Seine Kinderliebe hat einen traurigen Hintergrund, den er der englischen Zeitung offenbarte. Seine Eltern wurden 1989 in Kenia Opfer eines brutalen Verbrechens. Vier Männer hätten seine Mutter stundenlang gequält und seinen Vater ermordet. Das habe sein Leben geprägt, doch man solle sein Leben ohne Hass leben. Whittaker ist als Sohn eines Auswanderehepaars in Nairobi geboren. Statt Sänger wäre er beinahe Wissenschafter geworden. Denn nach seinem abgebrochenen Medizinstudium in Kapstadt in Südafrika, schrieb er sich in Wales in Zoologie, Meeresbiologie und Biochemie ein.

Den Menschenfreund und Optimisten nimmt man ihm gerne ab. "Get a grip" (dt. "reiß dich zusammen!") heißt sein Motto. Sorgen und traurige Dinge solle man nicht zu sehr an sich heranlassen, sonst ruiniere man sein Leben, sagte er einst der Deutschen Presse-Agentur. Er übe sich in Disziplin und lebe im Jetzt. Und das heißt derzeit Südfrankreich, wohin er 2012 mit seiner Frau von Irland gezogen ist. Auf dem Bild von "Daily Express" ist er strahlend und vor einem Glas Rotwein abgebildet.

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