Liederabend in MQ

Rufus Wainwright begeistert mit Akustik-Gig

Musik
29.03.2014 07:47
Mit seinem im Februar veröffentlichten Album "Vibrate: The Best Of…" im Gepäck hat am Freitagabend Rufus Wainwright in der Halle E des MuseumsQuartiers in Wien gastiert. Anders als bei seinem Auftritt in der Staatsoper vor knapp zwei Jahren, als er mit Band unterwegs war, präsentierte der Sänger seine Songs diesmal solo, nur am Klavier oder von akustischer Gitarre begleitet – quasi in Form eines Liederabends.
(Bild: kmm)

Bevor Wainwright auf der Bühne erschien, stimmte seine Halbschwester Lucy Wainwright Roche, die ihn als Support Act begleitet, auf den Akustik-Gig ein. Nur mit Gitarre stellte die New Yorkerin eine halbe Stunde lang die folkigen Songs ihres im Vorjahr veröffentlichten Albums "There's A Last Time For Everything" vor, darunter den Titel "Seek And Hide" sowie Coverversionen von Robyns "Call A Girlfriend" und Bruce Springsteens Hit "Hungry Hearts".

Rufus Wainwright eröffnete seinen Auftritt am Flügel mit "Grey Gardens", dem er "The Maker Makes" und "Vibrate", den Titelsong seines aktuellen Best-of-Albums ("leider nicht eine 'Greatest Hits'-Platte", wie er schmunzelnd erklärte), folgen ließ. Bei "Out Of The Game", dem Titelsong seines bislang letzten Studioalbums (Rezension in der Infobox) und "Jericho" griff der 40-jährige Singer-Songwriter zum ersten Mal an diesem Abend zur Gitarre.

Drei neue Songs und eine Arie
Auch zwei gänzlich neue Songs - wieder mit Klavierbegleitung - stellte Wainwright vor: "Argentina", laut seinen Angaben ein Liebeslied, das er für seinen Partner Jörn Weisbrodt geschrieben hat, und "Friendship". Dann machte er ausgiebig Werbung für ein Projekt, das ihm sehr am Herzen liegt und für das er noch Geld auftreiben muss - eine Plattenaufnahme für seine 2009 uraufgeführte Oper "Prima Donna", die er mithilfe der Crowdfounding-Plattform PledgeMusic finanzieren will. Eine Arie daraus, "Les Feux d'Artifice", gab es im MuseumsQuartier zu hören.

Für "Me And Liza", einen neuen Song, den er zusammen mit Guy Chambers geschrieben hat und der auch auf "Vibrate" (die Platte ist laut Rufus "ein verspätetes Geburtstagsgeschenk an mich selbst") zu finden ist, holte er sich Unterstützung von Lucy Wainwright Roche, die als Liza Minelli verkleidet zu Klängen aus "Cabaret" auf der Bühne erschien.

Mit einer A-capella-Version der melancholischen Ballade "Candles", verneigte sich Wainwright vor seiner 2010 verstorbenen Mutter, der kanadischen Folkgröße Kate McGarrigle. "Going To A Town" und "I Don't Know What It Is" - wieder mit Klavierbegleitung - folgten, bevor der 40-Jährige das reguläre Set mit "Cigarettes And Chocolate Milk" beschloss.

Fünf Zugaben und Standing Ovations
Für die Zugaben nahm Wainwright erneut hinter dem Flügel Platz und ließ "The Art Teacher" und "Pretty Things" - erneut unterstützt von Halbschwester Lucy - eine großartige Version des Leonard-Cohen-Klassikers "Hallelujah" folgen. "Poses" und "Foolish Love" folgten, dann war nach knapp zwei Stunden um 22.40 Uhr endgültig Schluss.

Fazit: Stimmlich präsentierte sich Wainwright in Hochform, dass das Konzert trotzdem gewisse Längen hatte, lag wohl daran, dass ohne Band-Arrangements viele der Songs zu ähnlich klingen und sich daher stellenweise eine gewisse Langeweile einstellt. Den Meisten in der fast ausverkauften Halle E dürfte es aber gefallen haben, denn bei den Zugaben gab es Stand Ovations für Wainwright.

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