Megashow in Wien

Roger Waters kommt mit Bombastshow “The Wall Live”

Musik
22.08.2013 12:47
Mit der "The Wall Live"-Show von Pink-Floyd-Legende Roger Waters erlebt Österreich am 23. August im Wiener Ernst-Happel-Stadion das audiovisuell bombastischste Showspektakel des Jahres. Die "Krone" hat sich im Vorfeld mit Roger Waters über die Zeitlosigkeit seiner Show, politische Befindlichkeiten und die Lust am Theater unterhalten.
(Bild: kmm)

Es wird ein Abend der großen Zahlen. Wenn Pink-Floyd-Mastermind diesen Freitag mit seiner "The Wall Live"-Show ins Wiener Ernst-Happel-Stadion kommt, dann haben Statistikfreunde Hochkonjunktur. Für die Aufbauarbeiten der 150 Meter breiten und 25 Meter hohen Bühne sind 58 Sattelschlepper, 25 Gabelstapler und rund 350 Mitarbeiter im Einsatz.

Wider die Entstirnigkeit
Waters selbst geht es natürlich um den Inhalt der Show, wie er im "Krone"-Interview betont. "Mir ist wichtig, dass die Leute verstehen, worum es sich dreht. Die Show ist musikalisch und politisch ein starkes Anti-Kriegs-Statement und soll dumpfem Nationalismus entgegenwirken." Der Künstler hat sein 34 Jahre altes Opus Magnum zwar keiner Radikalkur unterzogen, es aber sukzessive aktualisiert. "Damals ging es um einen verängstigen jungen Mann, der gegen Depressionen ankämpfen musste. Jetzt ist er erwachsen, versteht so einiges von den Problemen und will sich auch ausdrücken können."

Hier beginnt der Künstler auszuholen. "Jede einzelne Nachricht und Neuigkeit, die du liest, bezieht sich auf die Relevanz meines Stückes. Viele Menschen verwenden die Wand der Selbsttäuschung und ziehen diese über ihr Leben. Damit verdecken sie die Realität. Allein in den USA leben die Menschen in einer Matrix, obwohl sie glauben, es wäre eine gut funktionierende soziale Demokratie. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander und die Armen werden von den Reichen verarscht."

Kein Weg in die Politik
Wer so viel Zündstoff in sich trägt, könnte doch auch selbst in die Politik gehen. Waters verneint. "Ich bin nicht diplomatisch genug. Ich könnte keine Babys küssen und dabei dauernd grinsen. Immer vorsichtig sein und den mittleren Weg suchen, würde mir nicht liegen. Diese Dummheiten würde ich nicht aushalten", fügt er lachend hinzu.

Schwierig war es früher bei den Liveshows für Waters, eine Verbindung zum Publikum herzustellen. Der Künstler hatte sich seine ganz persönliche Mauer aufgebaut. "Für mich war es wie eine Projektion der Wand, die zwischen mir und der restlichen Band bestand. Mich hatte damals irritiert, dass das Publikum lieber Bier trank, als ein Auge für die Arbeit zu haben, die wir in die Shows investierten." Doch diese Zeiten sind vorbei, nicht zuletzt die Altersmilde hat den einstigen Groll verdrängt: "Mittlerweile verstehe ich, dass die Show für die Leute auch ein bisschen wie Theater ist." Nach den großen Stadion-Konzerten soll aber endgültig Schluss mit "The Wall Live" sein. "Ich bin aber schon seit Jahren im Gespräch über eine Theaterproduktion. Eine Art Broadway-Version des Stückes."

Karten für die Veranstaltung erhalten Sie noch unter 01/960 96 999 oder im "Krone"-Ticketshop.

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