Aufgewärmt

Rihanna: “Good Girl Gone Bad: Reloaded”

Musik
25.06.2008 16:25
Dass das Wörtchen "Reloaded", frei übersetzt "aufgewärmt", nichts Gutes bedeuten muss, ist spätestens seit dem zweiten Teil der Matrix-Trilogie bekannt. Wenn nun R'n'B-Schnuckelchen Rihanna ihr Erfolgsalbum "Good Girl Gone Bad" mit diesem Zusatz versieht, ist Vorsicht geboten. Schließlich beschleicht einen umgehend das dumpfe Gefühl, dass hier versucht wird, die Kuh zu melken, so lange sie noch Milch gibt.
(Bild: kmm)

Ganz falsch liegt man mit dieser Vermutung nicht, denn "Good Girl Gone Bad: Reloaded" aus dem Jahr 2008 bietet – in musikalischer Hinsicht – gerade einmal drei Songs mehr als das ursprüngliche "Good Girl Gone Bad" aus dem Jahr 2007. Als ob das nicht schon unoriginell genug wäre, hat man das frische Song-Material noch dazu einfach lieblos ans Ende der CD geklatscht.

Die neuen Songs selbst sind im Vergleich zu solchen Kalibern wie "Umbrella" oder "Shut up and drive" nur Mittelmaß: "Disturbia" kommt im flotten Stampfbeat-Dance-Tempo daher und erinnert in der Strophe leider nur allzu sehr an Eiffel 65, "Take a Bow", aktuelle Singleauskopplung, hingegen ist eine klassische "Jetzt ist alles aus und vorbei"-Schnulze, wie es sie bereits zu Hauf gibt. Am interessantesten klingt da noch das rockige, gemeinsam mit Maroon 5 aufgenommene "If I never see your face again": Eine druckvolle, nach vorn gehende Nummer, für deren Drive sich jedoch überwiegend Maroon-Frontmann Adam Levine verantwortlich zeigt.

Rechtfertigen lässt sich der Kauf schon eher durch das der Limited-Deluxe-Edition beiliegende DVD-Material, welches die doch recht ansehnliche Karibik-Schönheit vor und hinter den Kulissen zeigt. Neben den Live-Performances zu "Breakin Dishes", "Hate that I love you", "Push up on me" und "Unfaithful" darf man etwa Rihanna bei ihrem vergnüglichemn Aufenthalt in Ischgl begleiten. Nach 24 Minuten hat der Spaß allerdings bereits ein Ende, schließlich möchte man mit der Film-Beigabe nur Appetit auf die dieser Tage erscheinende Live-DVD machen.

Somit bestätigt sich leider der anfängliche Eindruck, dass es sich bei Rihannas "Good Girl Gone Bad: Reloaded" um etwas Aufgewärmtes, böse Zungen könnten auch von Abzocke sprechen, handelt. Fans, die das "alte" Album bislang nicht ihr Eigen nannten, dürfen jedoch getrost zugreifen.

Fazit: 7 von 10 im Regen stehen gelassenen Punkten

Sebastian Räuchle

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