Sensation durch Jury

Nobelpreis für Literatur an Musiklegende Bob Dylan

Musik
13.10.2016 13:02

Sensation in Stockholm: Der Literaturnobelpreis geht heuer an den US-amerikanischen Sänger und Songwriter Bob Dylan. Der 75-Jährige zählt zu den bedeutendsten Musikern des 20. Jahrhunderts. Dylan wird "für seine poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Gesangstradition" ausgezeichnet, wie die Schwedische Akademie am Donnerstag bekannt gab.

(Bild: kmm)

"Sein Einfluss auf die zeitgenössische Musik ist nachhaltig und er ist das Objekt eines ständig wachsenden Stroms von Sekundärliteratur", hieß es in der Begründung weiter.

Große Überraschung für Dylan
Die Zuerkennung des Preises dürfte für Dylan eine ebenso große Überraschung gewesen sein wie für die meisten Beobachter. Die Jury habe vor der Verkündung Donnerstagmittag nicht mit ihm gesprochen, sagte die Chefin der Schwedischen Akademie, Sara Danius, nach der Bekanntgabe. Sie wollte ihn aber so schnell wie möglich anrufen. "Ich denke, ich habe eine gute Nachricht."

Enorme Erfolge ab Mitte der 60er-Jahre
Bob Dylan wurde am 24. Mai 1941 als Robert Allen Zimmerman im US-Bundesstaat Minnsesota geboren und wuchs in einer jüdischen Familie auf. Seine musikalischen Anfänge zählten zur Folk Music, seine Texte waren beeinflusst von den Autoren der Beat Generation sowie von moderner Lyrik. 1961 zog er nach New York und begann in Clubs und Cafés im Greenwich Village aufzutreten. Ab Mitte der 1960er-Jahre feierte er enorme Erfolge und wurde zu einem der einflussreichsten Musiker. Zu den bekanntesten Hits von Dylan zählen "Blowin' In The Wind", "Like A Rolling Stone" und "Mr. Tambourine Man". Der Künstler wirkte aber auch in zahlreichen Filmen mit wie z.B. dem Western-Klassiker "Pat Garrett jagt Billy the Kid" mit.

Wichtige Alben waren "Bringing It All Back Home" und "Highway 61 Revisited" im Jahr 1965, "Oh Mercy" (1989), "Time Out Of Mind" (1997) oder "Modern Times" (2006), wichtige Themen waren soziale Probleme, Religion, Politik und Liebe. 2004 veröffentlichte er seine Autobiografie "Chronicles". Seit den späten 1980er-Jahren ist er mit der "Never-Ending Tour" ohne Unterbrechung unterwegs - und spielte dabei in den vergangenen Jahren mehrfach auch vor ausverkauften Hallen in Österreich.

100 Millionen verkaufte Tonträger
Rund 100 Millionen Tonträger soll Dylan verkauft haben - zwar weniger als etwa Taylor Swift oder Justin Bieber, doch mit Zahlen lässt sich das Kulturphänomen nicht erfassen. In seinen "Chronicles" schrieb Dylan über seinen Karrierestart: "Amerika wandelte sich. Ich ahnte eine schicksalhafte Wendung voraus und schwamm einfach mit dem Strom der Veränderung. Das ging in New York genauso gut wie anderswo."

Preisverleihung am 10. Dezember
Verliehen wird die mit acht Millionen Schwedischen Kronen - rund 830.000 Euro - dotierte Auszeichnung dann mit den übrigen Nobelpreisen am 10. Dezember, dem Todestag des schwedischen Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel, in Stockholm. Im Vorjahr hatte die Weißrussin Swetlana Alexijewitsch die renommierteste Literaturauszeichnung der Welt erhalten.

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