"The Last Ship"

Mit Edelbarde Sting auf dem sinkenden Schiff

Musik
18.09.2013 18:30
Sting zählt zu den größten Popstars des Planeten, ließ seine Fans bis zur Veröffentlichung von neuem Material aber mehr als eine Dekade lang darben. Erstmals hat der 61-Jährige nicht für sich, sondern für den Inhalt seines Albums geschrieben und dabei neue musikalische Ufer betreten.
(Bild: kmm)

Edelbarde Sting hat seine Fans sehr, sehr lange auf neue Songs warten lassen. Insgesamt zehn Jahre ist es nun her, dass er eigene Lieder herausbrachte. Erloschen war der "brennende Wunsch, Sachen auf Papier zu bringen", gestand er nun im Interview mit der "New York Times". Die Schreibblockade ist durchbrochen: Wohl hat Sting in der letzten Dekade Alben mit Winterliedern, Lautenmusik und symphonischer Metamorphose seines Songkatalogs vorgelegt, "The Last Ship" aber vereint erstmals seit zehn Jahren selbst geschriebene Titel.

Album über Working-Class-Heros
Drei Jahre lang hat Sting gemeinsam mit den Ko-Autoren John Logan ("Skyfall", "Hugo Cabret") und Pulitzer-Preis- sowie Tony-Award-Gewinner Brian Yorkey am Musical gearbeitet. Die Geschichte handelt von Arbeitern, die ihre von der Schließung bedrohte Werft besetzen, um ein letztes Schiff für sie selber zu bauen. In dem Interview mit der "New York Times" sagte der Ex-Police-Sänger, zum ersten Mal habe er nicht für Sting komponiert, sondern für die Figuren des Stücks. "Ich musste nur mir selbst aus dem Weg gehen, es war so eine Befreiung!"

Der Musiker weiß, wovon er spricht, ist er doch im nordenglischen Wallsend nahe Newcastle in unmittelbarer Nachbarschaft einer Schiffswerft aufgewachsen. Da gab es nicht viel berufliche Perspektiven. Sting entkam, indem er sich für eine Lehrer-Ausbildung und später für die Musik entschied - detailgetreu nachzulesen in seiner Autobiografie "Broken Music". Zwölf Nummern enthält die reguläre CD, 17 die Deluxe-Ausgabe und 20 der Super-Deluxe-Digipack. Musikalisch ist der Longplayer - wenig überraschend - wieder eine Überraschung.

Fokus auf die Vielseitigkeit
Im Promo-Video zum Album erklärt Sting: "In der Musik bleibe ich nie auf demselben Pfad. Das ist der Schlüssel für mich. Musik überrascht mich ständig... Das ist die Essenz: Niemals erwartbar zu sein." Unter Mitwirkung einiger musikalischen Gefährten seiner Heimatstadt, darunter AC/DC-Sänger Brian Johnson, entstand eine Liedsammlung fernab von Pop, Rock oder Edeljazz. Aber text- und kopflastig und völlig hitparadenuntauglich ist sie, mal regional-englisch mit Pub-atmosphärischem Folk, Walzer und Shanty, mal global-theatralisch mit Bossa, wohlbekannter Kurt-Weill-Affinität und viel Broadway.

Sechs seiner zehn Soloalben erreichten in Österreich die Top Drei. Aber: "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich jemals wieder einen großen Hit haben werde", meinte Sting lapidar im Interview. "Und wenn, dann einen gegen alle Erwartungen, einen, der sich nicht an die Formel hält." So gesehen enthält "The Last Ship" einige Hit-Kandidaten. Die CD erscheint am Freitag, das Stück soll 2014 auch den Broadway erobern.

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