Kult-Thrasher

Megadeth rockten gnadenlos im Wiener Gasometer

Musik
02.07.2010 16:46
Gefühlte 50 Grad bei 99 Prozent Luftfeuchtigkeit: Auch wenn das Klima an das Kongo-Delta erinnerte, waren die tropischen Verhältnisse am Donnerstag im Wiener Gasometer beim Konzert der Kult-Thrasher Megadeth zu finden. Den Anwesenden war es jedenfalls egal – sie feierten mit der Band um Mastermind Dave Mustaine eine Metal-Party der Extraklasse.
(Bild: kmm)

Schon vor dem ersten Ton war klar, dass das Publikum ausgehungert nach den Metal-Hymnen der Kalifornier gierte. Laute Megadeth-Sprechchöre erschallten, als endlich die vier Musiker hintereinander die Bühne betraten. Und dann ging es auch schon los: Mit "Wake Up Dead" vom Album "Peace Sells …  But Who's Buying" bretterte die Band in ein Set, das vor Klassikern nur so strotzte.

Zur Freude des Publikums startete Megadeth die Zeitmaschine und konzentrierte sich auf die Hits ihrer erfolgreichsten Phase zwischen 1989 und 1992: Am Stück moshten sich die vier Rocker durch fünf Songs vom Thrash-Meilenstein "Rust in Peace": "Holy Wars… The Punishment Due", "Hangar 18", "Five Magics", "Poison was the Cure" und "Tornado of Souls". Wow – was für ein Brett! Das mit den Musikern gereifte Publikum – Altersschnitt an die 30 – schenkte sich dabei nichts: Sogar die Soli wurden mitgesungen und teilweise waren die Chöre lauter als die Band.

Die Band und vor allem der oft so unnahbar wirkende Mustaine war sichtlich angetan von den Reaktionen vor der Bühne. Als Dank servierte die Band den Metallern dann noch die Hit-Single "A Tout Le Monde", die frenetisch bejubelt und lautstark mitgesungen wurde. Vor dem Abschluss erklangen dann noch "Sweating Bullets" und "Symphony of Destruction", bevor Megadeth den Abend mit "Peace Sells" würdig ausklingen ließen.

Was von diesem Abend bleibt, ist der Eindruck, dass musikalisch an die alten Herren heute nur wenige Bands heranreichen – die Technik Mustaines beim Gitarrenspiel ist nach wie vor unglaublich. Das einzige Problem, das Megadeth haben dürfte, ist der fehlende Nachwuchs unter den Fans. Doch mit weiteren packenden Konzertabenden dieser Art könnte sich auch dieses noch lösen lassen.

von Stefan Taferner
Fotos: Andreas Graf

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