Mit ihrer neuen Platte "Frieden im Krieg" im Gepäck hatten Madsen ihre Tour tags zuvor in Graz gestartet. Vor den etwas über eintausend Fans in der Arena, spielte es aber kaum eine Rolle, ob der Debüthit "Die Perfektion", "Du schreibst Geschickte" vom zweiten Album "Goodbye Logik" oder Kracher wie "Nitro" oder das famose und herrlich zum mitbrüllen einladende "Nachtbaden" vom neuen Longplayer von der Bühne gebrettert wurden. Die Texte kreischten, brüllten und schrien alle Anwesenden auswendig mit.
Mastermind Sebastian Madsen konnte während der anderthalb Stunden, die ganz regulär erst um 21.40 Uhr begannen, gar nicht oft genug sagen, wie sehr er Wien liebt. Schließlich ist die Bande zwischen den Deutschrockern und Österreich nicht erst seitdem erstarkt, als Schlagzeuger Sascha hierzulande seine Liebe fand und seit letztem Jahr Vater einer kleinen Österreicherin ist.
Spielerisch und soundmäßig bewies die vierköpfige Truppe aus dem Wendland, dass sie zurecht einen Ruf als eine der besten Livebands unter den jüngeren Deutschrockern genießt. Und das nicht nur, weil sie den Fans mit ihren eingängigen Songs eine ausgedehnte Mitsing-Therapiesitzung fürs geplagte Gemüt lieferte. Am beeindruckensten war die Atmosphäre beim Titelsong ihres neuen Albums ("Manche Kritiker sagen, es ist das bisher beste Madsen-Album, manche sagen es ist unser schlechtestes - wisst ihr was, das ist uns scheißegal!") "Frieden im Krieg". Wer einen Song, der im Grunde eine emotional aufgeladene Ballade mit poetischem Text ist, so aufschaukeln kann, dass er jeden im Raum erfasst und mitreißt, hat gewonnen.
Von Christoph Andert
Fotos: Andreas Graf
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