Seinen Auftritt startete Leonard Albert Kravitz, so der bürgerliche Name des Womanizers, mit "Come On Get It", einem Song von seiner neuen Platte, dem er den 1991er-Hit "Always On The Run" folgen ließ. Nach "American Woman" - einer Cover-Version des 1970er-Jahre-Hits der kanadischen Rockband The Guess Who - begrüßte ("Vienna, good evening") der Amerikaner sein Publikum und versprach: "Wir werden einen guten Abend haben."
Wohl um das Gesagte gleich zu unterstreichen, ließ er eine vielumjubelte Version seines Welthits "It Ain't Over Till It's Over" (vom Album "Mama Said") folgen, die direkt - wenngleich etwas unvermittelt - in "Mr. Cab Driver" überging. Der Titelsong des aktuellen Albums, "Black And White America" samt eines großartigen, mehrminütigen, jazzigen Trompeten-Intros folgte.
Großartige siebenköpfige Band
Die siebenköpfige Band um Kravitz' Haus- und Hofgitarrist Craig Ross spielte routiniert und präzise, der Sound kam glasklar wenngleich auch etwas höhenlastig, und die Mischung aus Soul und Funk der 60- und 70er-Jahre gepaart mit Rock 'n' Roll groovte von der ersten Nummer an.
Neben drei Songs vom aktuellen Album (Rezension in der Infobox) präsentierte der vierfach Grammy-Gewinner einen Querschnitt aus seinen bislang erschienenen neun Studio-Alben - lediglich vom 2008 veröffentlichten Longplayer "It's Time For A Love Revolution" fand sich kein kein einziges Stück auf der Sellist.
Neben "Fields Of Joy", "Stand By My Woman" gab's natürlich auch die aktuelle Single "Stand", "Rock And Roll is Dead" und "Where Are We Runnin" (vom Album "Baptism") zu hören. Der Riesenhit "Fly Away" und eine groovende Version von "Are You Gonna Go My Way" folgten, dann war - nach etwas mehr als einem Dutzend Songs und 80 Minuten - vorerst Schluss.
Nach drei Minuten ließen sich Herr Kravitz und seine Mitstreiter erweichen und spielten zwei Zugaben. Eine Akustik-Version von "I Belong To You", bei der Kravitz, am Bühnenrand sitzend, nur von Gitarrist Ross und seinem Saxophonisten begleitet wurde, sowie eine über 20-minütige Fassung von "Let Love Rule" (dem Titelsong seines 1989 erschienenen Debütalbums), die der New Yorker dazu nutzte, ein Bad in der Menge zu nehmen. Begleitet von Bodyguards und einem Kameramann dreht er eine Runde durch die Halle, zeigte sich seinen Fans hautnah und schrieb sogar einige Autogramme. Nach knapp zwei Stunden verabschiedete sich Kravitz um 23 Uhr mit den Worten "Thank you for a wounderful, wonderful evening" schließlich endgülitg vom Wiener Publikum.
Fazit: Eine grandiose Band, ein Lenny Kravitz, der es nach wie vor nicht verlernt hat, sein Publikum in den Bann zu ziehen, und - wie immer bei Auftritten des Retro-Rockers - zahlreiche weibliche Fans, die dem Frauenliebling begeistert zujubelten.
Fotos: Andreas Graf
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