Happy Birthday

Jazz-Legende Al Jarreau wird 75 Jahre alt

Musik
10.03.2015 17:00
Er ist nicht zu bremsen. Selbst eine Rückenoperation fesselte den Jazz-, R&B- und Soulsänger Al Jarreau Ende 2014 nur kurz ans Bett. Dann saß er wieder im Flugzeug, auf Konzertreise nach Japan. Am 28. März will der stimmgewaltige Amerikaner beim Jazz-Festival im südafrikanischen Kapstadt auftreten. Von dort geht es weiter nach London. Am 11. März wird er 75 Jahre alt.
(Bild: kmm)

Anlass für eine Superparty mit Freunden und Kollegen? "Nein", sagt sein Manager Joe Gordon in Chicago. "Al wird den Tag in aller Stille daheim mit seiner Familie und ein paar Freunden verbringen", wie Gordon verriet. Der schlaksige Musiker, dessen internationale Karriere im legendären Hamburger Szenelokal "Onkel Pö" begann, wohnt mit seiner Frau Susan im San Fernando Valley bei Los Angeles.

Widmung an einen Freund
Seine jüngste CD "My Old Friend: Celebrating George Duke" gewann Platz 22 auf der Billboard-Liste der Besten Jazzalben von 2014. Sie ist seinem langjährigen Freund und Kollegen gewidmet. Der Komponist, Keyboardspieler und Produzent Duke war im Jahr zuvor gestorben.

Manche Jazz-Puristen haben Jarreau wegen seiner Abstecher in den Rhythm & Blues sowie Hitparaden-Pop kritisiert. Er selbst bezeichnet sich gerne als "Crossover-Legende". Mühelos wechselt er zwischen klassischem Jazz und Funk-Rhythmen, zwischen Fusion und Soul.

Stimmwunder
Wenn der Stimmakrobat Jarreau singt, glaubt man, eine Violine zu hören, eine Flöte, einen Trommelwirbel. Er ist berühmt für seine geschmeidige Stimme und die einzigartigen Tonkaskaden, auch wenn sie über die Jahre etwas an Glanz verloren haben.

Auch heute noch wird der charismatische Gesangsvirtuose mit dem großen Mund, dem Charme und Witz in vielen Ländern verehrt. Nach Angaben von Gordon schafft Jarreau weiterhin gut 50 Städte pro Jahr, die Hälfte davon in Europa.

Gesang in der Wiege
Jarreau kam als eines von sechs Kindern eines schwarzen Pastors in Milwaukee (US-Bundesstaat Wisconsin) zur Welt. Schon mit vier Jahren habe er Gershwins Melodien aus "Porgy und Bess" auswendig gekannt, behauptet er. "Bei uns zu Hause wurde viel gesungen." Er studierte Psychologie, arbeitete als Sozialarbeiter und sang am Abend in den Nachtclubs von Los Angeles, bis er sich entschied, sein Leben ganz der Musik zu widmen.

"Ich bin davon überzeugt, dass ich auch heute noch in der Lage bin, Menschen zu helfen, durch meine Musik", argumentierte Jarreau in einem Interview der Tageszeitung "Die Welt" (2007). "Wenn Sie so wollen, bin ich heute ein besserer Sozialarbeiter, als ich es je zuvor war."

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele