"Women And Country"

Jakob Dylan singt Geschichten vom US-Alltag

Musik
04.04.2010 18:02
Es gibt wohl diesen Reflex, Jakob Dylans Musik sofort mit der seines berühmten (Über-)Vaters zu vergleichen. Beim zweiten Soloalbum des inzwischen 40-jährigen "Juniors" wird man, wenn überhaupt, eher an Bruce Springsteen ohne E Street Band und dessen Art, Geschichten aus dem amerikanischen Alltag zu erzählen, denken. Mit "Women and Country" (Sony) geht Jakob Dylan aber seinen eigenen Weg zwischen Bob und Bruce zur American Roots Music.
(Bild: kmm)

In den Songs des neuen Albums erzählt Dylan junior Geschichten von Typen, die hart arbeiten müssen und durchs Land ziehen, weil sie vor etwas weglaufen. "Ich benutze die Lieder wie einen Film", erklärt der 40-Jährige im Interview. "Ich meine, das sind keine musikalischen Beichten. Mein Job ist bei dieser Platte, Songwriter, Sänger und Geschichtenerzähler zu sein. Es passiert so viel wie in einem Film. Es geht nicht nur um eine Person, hier machen eine Menge Leute das, was du am Ende hörst - wertvoll. Ich sehe mich da fast nur als Koinspirator."

Altmeister T Bone Burnett als Produzent
14 Jahre nach dem ersten Wallflowers-Album "Bringing Down The Horse" hat Starproduzent T Bone Burnett erneut Bobs Filius unter seine Fittiche genommen. Der 62-Jährige, der bereits mit Allison Krauss und Robert Plant ein aufsehenerregendes Roots-Album produziert hat, und die beiden Country-Sängerinnen Neko Case und Kelly Hogan sind die wichtigsten Helfer beim neuen Album von Dylan jun. Die Musiker aus Burnetts einzigartigem Umfeld sorgen - von den Bläsersätzen bis zum fetten Naturbass - für ein Klangerlebnis der Extraklasse. Der vielschichtige Sound geht über - sollten sie vorhanden sein - anfängliche pawlowsche Rock-Reflexe gegen Country hinweg: Diese klanglich vielschichtige Musik gewinnt mit jedem Hören dazu.

"Diese Lieder sind Geschichten und Schablonen, von denen ich hoffe, dass sie in eine andere Zeit und an einen anderen Ort führen", definiert Dylan seinen Anspruch. "In allen Liedern ist Hoffnung. Das mag beim ersten Hören nicht so offensichtlich sein, aber da ist immer viel Positivität und Hoffnung."

Gitarren, Streicher, Bläser und Rhythmus
"Women and Country" ist das Gegenteil vom ersten Soloalbum "Seeing Things", das 2008 erschien und von Rick Rubin produziert wurde. Diese Scheibe war akustisch, minimalistisch im Stil der Rubin-Arbeiten mit Johnny Cash und Neil Diamond. Der Nachfolger ist ein Klangkosmos aus Bläsern, Streichern, Gitarren und Rhythmus. Etwas, was orchestral im großen Stil Musik feiert, sagt Dylan.

Die Entscheidung für ein weiteres Soloalbum bedeute nicht das Ende seiner Band Wallflowers, sagt Dylan zu seinen Zukunftsplänen. "Ich werde beides machen, ich habe für beides Zeit. Ich muss mich nicht für eins von beiden entscheiden. Die Wallflowers werden einen guten Grund für ein neues Album finden. Wir sind seit 20 Jahren zusammen, es gibt keinen Grund, aufzuhören. Es gibt aber auch keinen Grund, uninspiriert etwas mit den Wallflowers zu machen."

7 von 10 Mauerblümchen

Quelle: apn

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