Nova Rock 2010

Hitze, Härte, Hives und eine Hochzeit lassen Fans toben

Burgenland
13.06.2010 10:24
Hitze und mitunter sehr harte Sounds haben den zweiten Tag des Nova Rock 2010 im Burgenland bestimmt. Zudem sorgte ein frisch vermähltes, in voller Hochzeitsmontur angereistes Paar für Aufsehen unter den bereits unter den gnadenlosen Temperaturen und dem aufgewirbelten Staub leidenden rund 50.000 Besuchern. Wegen eines Unwetters musste das Festival allerdings für eine Stunde abgebrochen werden (siehe Infobox).

Obwohl sich viele Camper mit dem angebotenen Shuttle auf den Weg zum Neusiedler See gemacht hatten, konnte die Pop-Punk-Combo Zebrahead in den frühen Nachmittagsstunden mit einer dynamischen Darbietung für perfekte Stimmung sorgen. Eröffnet worden war das recht bunte Programm auf der "Blue Stage" mittags von der unermüdlich rackernden Grazer Hardcore-Truppe Redlightflash. Danko Jones ließ nach den gefeierten Zebrahead, die das Areal vor der Bühne zum Moshpit umfunktioniert hatten, seinen direkten, von 70er-Jahre-Acts beeinflussten Prolo-Rock vom Stapel. Der Opener "I Think Bad Thoughts" passte perfekt zur Kulisse.

Enorme Begeisterung um The Hives
Doch erst bei The Hives zogen Menschenkarawanen vor die Bühne. Wie immer standen die Schweden in Maßanzügen vor ihren Fans, auch auf die Show der Alternative-Rocker kann man sich verlassen. Schön die Ansagen von Sänger Howlin' Pelle Almqvist: "Heiße Temperaturen sind in meinem Kopf. Dafür muss ich einen Punk-Gesang spielen." Und dann begrüßte er zum Leidwesen der Security die ersten Reihen per Handschlag. Weniger gut, weil im schlechten Sound untergehend, präsentierten sich Enter Shikari. Zwar zeigte sich, dass die Mischung aus Hardcore und elektronischen Trance-Klängen auch bei Open Airs funktioniert und ankommt, allerdings waren die Briten nicht in bester Tagesform.

"Red Stage" wurde zum "Black Stage"
Der zweite Schauplatz, die "Red Stage", hätte zur Halbzeit des Festivals auf den Pannonia Fields auch "Black Stage" heißen können: Mit buntem Gewand war man fast ein Exote, schwarze Metal-T-Shirts dominierten unter den männlichen Zuschauern. Gab es doch mit u.a. Skindred, Amon Amarth und Hatebreed bis zum Abschluss mit Slayer ein durchwegs extrem hartes Programm. Spätestens bei den brachialen Heaven Shall Burn, die gekonnt eine Wand aus Hardcore, Thrash und Death mit ihren Instrumenten mauerten, war Headbangen angesagt.

Mitten in der Staubwüste im Hochzeitsgewand
Auf dem Campingplatz machte sich unterdessen ein wenig Endzeitstimmung breit: Staub, ramponierte Zelte, Müll, Bierleichen und Uringestank sind allerdings bei solchen Events keine Überraschung. Dass in dieser Kulisse jemand im Hochzeitsgewand erscheint, dagegen sehr wohl. Tamara aus Gols (Bezirk Neusiedl am See) und Armin aus St. Pölten, die sich vor fünf Jahren beim Nova Rock kennengelernt hatten, hatten einander am Freitag das Ja-Wort gegeben und kamen am Samstag wegen der Show von Green Day an den Ort des ersten Flirts zurück.

Green Day rockte die "Blue Stage"
Nach einer kurzen wetterbedingten Unterbrechung heizten Green Day ihren Fans ordentlich ein: Die US-amerikanische Punk-Rock-Band hatte viel Pyrotechnik und Hymnen mitgebracht. Vom ersten Song weg herrschte Partystimmung, kein Hit fehlte. Bei "American Idiot" hüpften die Menschenmassen vor der "Blue Stage". Besser lassen sich Bubblegum-Pop, Punk-Akkorde bzw. Revue und Rockklischees nicht verbinden.

Headbangen für Frontman von Slayer ärztlich untersagt
Auf der "Red Stage" war zeitgleich eher Headbangen angesagt. Slayer erwiesen sich wieder einmal als die Meister der kompromisslos harten Klänge: Das US-Quartett ließ musikalische Nackenbrecher wie "Hell Awaits" und "World Painted Blood" im Dauerfeuer vom Stapel. Ungewöhnlich allerdings Sänger und Bassist Tom Araya, der nach Rückenproblemen seine Haare nicht mehr durch die Luft schleudern darf.

Rotes Kreuz und Polizei: Keine gravierenden Vorkommnisse
Die Bilanz vom Roten Kreuz: "Nichts Tragisches", vermeldete Sprecher Thomas Horvath am Samstagabend. Abgesehen von kleineren Vergehen wie Diebstählen sowie Verlustanzeigen gab es laut Chefinspektor Franz Kampf auch bei der Polizei "keine gravierenden Vorkommnisse".

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Burgenland Wetter
4° / 12°
bedeckt
1° / 14°
stark bewölkt
3° / 12°
bedeckt
3° / 13°
stark bewölkt
2° / 12°
bedeckt



Kostenlose Spiele