Jazz Fest Wien

Herbie Hancock begeisterte in der Wiener Staatsoper

Musik
06.07.2012 11:38
Zwei Jahre nachdem er im Rahmen des Jazz Fest Wien sein "Imagine Project" vorgestellt hatte (Bericht in der Infobox), war Herbie Hancock am Donnerstagabend erneut Gast in der Wiener Staatsoper – diesmal mit einem Quartett. Bei seinem mittlerweile fünften Auftritt in der Bundeshauptstadt bot der US-Tastenmagier eine Melange aus kammermusikartigem Jazz, Pop, Ethno und Rock.
(Bild: kmm)

Begleitet von Lionel Loueke (Gitarre), James Genus (Bass) und dem druckvolle agierenden und präzise wie ein Uhrwerk spielenden Drummer Trevor Lawrence Junior eröffnete der sichtlich gut gelaunte Amerikaner, dem man seine 72 Jahre nicht ansieht, den Abend mit dem Titel "Actual Proof".

Ein Medley aus Louekes Komposition "Seven Teens" und Hancocks wohl bekanntestem Titel "Watermelon Man" folgte, wobei das Motiv seines populären Frühwerkes aus dem Jahr 1962 leider nur allzu kurz aufblitzen durfte. Beim anschließenden "Come Running To Me" verwendet der technikaffine Fusion-Altmeister, der auch mehrfach seine obligatorische Roland-AX-7-Keytar (einen Synthesizer, den man sich umhängt und wie eine Gitarre spielt) einsetzte, für den Gesang einen Vocoder - heuer zum ersten Mal live, wie er versicherte.

Gitarrist mit Vocal-Performance
Der aus Benin stammende Gitarrist Loueke überzeugt anschließend mit einer achtminütigen, ebenfalls Vocoder-gestützten Solo-Vocal-Performance samt den typischen afrikanischen Klicklauten – sicherlich einer der Höhepunkte des Abends.

Dass Hancock seit Jahrzehnten ein Grenzgänger und Suchender zwischen Jazz, Pop, Funk und anderen Musikstilen ist, bewies auch der diesjährige Auftritt in Wien, bei dem der zwölffache Grammy-Gewinner das reguläre Set mit dem bereits 1964 komponierten Titel "Cantaloupe Island" beschloss.

Publikum dankte mit Standing Ovations
Für die Zugaben packte Hancock dann noch einmal seine weiße Roland-AX-7 aus und ließ es beim funkig-rockigen "Rock-it" - die Instrumentalnummer bescherte ihm 1983 einen Welthit - noch einmal so richtig krachen. "Chameleon" vom 1973er-Album "Head Hunters" folgte, dann verabschiedeten sich Hancock und seine Band nach zwei Stunden vom begeisterten Wiener Publikum, das das Quartett im ausverkauften Haus mit Standing Ovations bedachte.

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