"Krone"-Interview

Enigma: “Mache Musik aus vollster Überzeugung”

Musik
09.12.2016 16:10

Mit seinem Debütalbum "MCMXC a.D." erreichte der deutsch-rumänische Produzent Michael Cretu einen Kultstatus im elektronischen New-Age-Segment. Sein Projekt Enigma stand und steht seit jeher für vertonte Abstraktion und perfekt ausgeklügelte Konzeptionen. Mit "The Fall Of A Rebel Angel" hat sich der 59-Jährige nach achtjähriger Abwesenheit wieder zurückgemeldet, und sich zum 25-Jahre-Jubiläum auf die guten alten Zeiten besinnt. Im ausführlichen Interview erzählte uns der öffentlichkeitsscheue Pianist und Soundtüftler vom anstrengenden, aber auch befreiten Kompositionsprozess.

(Bild: kmm)

"Krone": Michael, es hat acht lange Jahre gedauert, bis du nach dem letzten Werk "Seven Lives Many Faces" mit einem neuen Album aufgetaucht bist. So mancher hätte gar nicht mehr mit einem neuen Enigma-Werk gerechnet. War es für dich aber immer klar, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist?
Michael Cretu: Weder noch. Ich habe bei jedem Enigma-Album gesagt, dass es immer weiter etwas geben wird, wenn mir das richtige einfällt und ich zufrieden bin. Dieses Mal hat es eben etwas länger gedauert als sonst, aber das war einfach notwendig.

Du bist als Perfektionist bekannt. Wie schmerzhaft ist es manchmal, an etwas zu arbeiten und nie so wirklich zufrieden sein zu können?
Ich habe sehr hohe Qualitätsmaßstäbe und muss diese Standards erst mal mir gegenüber erfüllen, was natürlich schwierig ist. Während der Arbeit stellt sich die Frage aber nicht, denn ich tüftle und arbeite so lange an etwas, bis es "knackt". Dann huscht ein inneres Lächeln über mein Gesicht und ich weiß, dass ich etwas vollbracht habe. Wenn ich zufrieden mit mir bin, dann ist es auch das Publikum. So war es zumindest bis jetzt immer.

Kann man diesen Moment der Zufriedenheit etwas genauer festmachen?
Diesen Moment in dem Sinne gibt es nicht, er ist nicht logisch. Es ist mehr eine innere Stimme, die mir zuflüstert, dass es passt. Man kann das aber nicht faktisch festmachen.

Das neue Album nennt sich "The Fall Of A Rebel Angel" und folgt konzeptionell einem Typen, der im Laufe des Albums einen Veränderungsprozess durchlebt, aus seinem Hamsterrad ausbrechen möchte und dabei zu sich selbst findet. Welche Idee liegt dieser Konzeption zugrunde?
Da muss ich jetzt etwas ausholen. Nach dem letzten Album hatte ich das Gefühl, dass ich etwas anderes machen müsste. 18 Jahre mit sieben Enigma-Alben waren eine lange Zeit, ich musste da mal raus. Um Lust auf die Band zu kriegen, musste ich ausscheren. Ich habe mich mit meinem alten Freund Michael Kunze zusammengesetzt und wir arbeiteten an einem Musical basierend auf dem Fritz Lang-Film "Metropolis". Wir haben etwa vier Jahre daran gearbeitet und wurden nahezu fertig, haben es dann aber ruhen gelassen. In dieser Zeit sind dann zwei positive Sachen passiert. Einerseits habe ich gemerkt, dass es mir viel Spaß macht, Musik nach einer Story zu kreieren - das war für mich totales Neuland. Andererseits hatte ich nach den vier Jahren Zäsur wieder Lust auf ein neues Enigma-Album. Während der Arbeit am Musical entstanden viele musikalische Skizzen, die ich archivierte und dafür wieder auspacken konnte. Aus dem einen Jahr Musical-Pause wurden insgesamt drei und in dieser Zeit habe ich die Ideen für "The Fall Of A Rebel Angel" präzisiert. Ein Vierteljahrhundert nach meinem Debüt wollte ich etwas Besonderes machen. In meinem Kopf wuchs der Gedanke eines großen Kunstprojekts und warum sollte ich nicht ein Enigma-Album mit einer konkreten Story machen? Michael hat sich dann bereit erklärt, mit mir das Konzept zu erarbeiten. Den Titel hatte ich schon länger, das ist mir schon öfter passiert. Mir gefiel diese Szene aus dem Alten Testament mit den rebellierenden, gefallenen Engeln. Michael fand den Titel auch schön, meinte aber, wir sollten ihn als Parabel nehmen und in die Gegenwart transportieren. Daraus entstand die symbolische, fiktive Reise des Protagonisten.

Kam die textliche Umsetzung nun von euch beiden, oder hauptsächlich von Michael Kunze?
Ich habe erstmals alles aus der Hand gegeben. 80 Prozent sind von ihm, so könnte man es zusammenfassen.

Sich nach einem bereits feststehenden Konzept entlanghangeln zu müssen, limitiert aber auch die Kunst in gewisser Weise.
Nein, das nicht. Ich habe Michael meine Soundskizzen geschickt und ihm gesagt, dass ich eine moderne Platte machen will, die an meine Anfänge erinnert - unter dem Deckmantel des 25-Jahre-Jubiläums. Es war klar, dass wir die Religions- und Sexualität-Thematik des Debüts verwenden und auch die Symbolik der Zahl Acht, weil eben achtes Enigma-Album. Mit jedem Treffen wurde der Inhalt konkreter und es begann ganz primitiv mit einem oder zwei Sätzen, steigerte sich dann aber zusehends. Ich habe versucht, die Stimmung der jeweiligen Musik mit dem jeweiligen Part der Story passend zu verbinden. Erst dann habe ich Michael gesagt, dass ich mit der richtigen Arbeit anfangen würde. Es gab aber kein Korsett, denn ich konnte die Sachen so kombinieren, wie ich wollte. Am Ende hatten wir ein rundes Bild. Der einzige Unterschied zu all meinen bisherigen Platten war, dass ich schnell merkte, ich muss hier chronologisch arbeiten. Bei anderen Alben war es oft bunt gemischt, aber hier musste ich einem System folgen, Schritt für Schritt gehen.

Damit musstest du natürlich dem Konzept folgen, wenn es dir nicht möglich war, einen Titel zu überspringen oder ihn mal beiseite zu legen, wenn er noch nicht perfekt war.
Das natürlich schon. Ich hätte auch von hinten nach vorne arbeiten können, aber eine innere Stimme sagte mir, dass ich den 45-Minuten-Spannungsbogen für den Hörer nur so halten kann, dass ich alles der Reihe nach mache.

Gibt es textlich auf die Gegenwart bezogen eine Kernbotschaft, die du uns mitteilst?
Die Quintessenz des Ganzen ist die Botschaft, dass man sich nicht vom Alltag und seiner Verantwortung kaputt machen lassen soll. Man muss sich trotzdem selbst treu bleiben und sein Leben leben - parallel zu anderen Dingen. Sonst geht man zugrunde und wird apathisch. Jeder Mensch soll am Ende sagen, er hatte es gut, aber das geht nur, wenn man sein Glück immer wieder aktiv verteidigt und fördert.

Wie passt das zum religiösen Ansatz, den du vorher benannt hast?
Das ist alles unabhängig von Religion, Hautfarbe oder was auch immer. Diese Botschaft kann auf alle zutreffen. Es ging mir weniger um die Religion an sich, sondern um thematische Elemente. Zum Beispiel der ewige Kampf zwischen Religion und Sexualität. Daher kam mir auch die Idee, "Sadeness Part II" zu machen. Wir haben das Bild vom Alten Testament in die heutige Zeit übertragen und haben heute eine ganz andere Symbolik.

Du wurdest Zeit deines Lebens immer mit Religion konfrontiert, bist aber eher spirituell als religiös veranlagt.
Ich bin schon spirituell. Ich vergleiche mich da gerne mit Stephen Hawking. Er war über Jahrzehnte der strengste Atheist überhaupt, aber er kam dann auch drauf, dass es einen Schöpfer geben muss. Woher kommt überhaupt die Urmaterie, aus der der Urknall entstand? Aus nichts entsteht nichts und auch die Luft muss irgendwer fabriziert haben.

Du siehst Religion im Prinzip als etwas Allumgreifendes. Was du nicht magst, sind die Regeln und Normen darin.
Ich war schon als Kind jemand, der versuchte, in Frieden und Harmonie mit seiner Umgebung zu leben. Ich lasse mir von keinem Paragraphen diktieren, was ich zu sein oder zu tun habe. Ich war schon immer ein sanfter Rebell und sobald eine Ansicht zu verkrustet wird, nehme ich Abstand davon. Das hat wenig mit Glauben zu tun.

Man kann dich also bei keiner bestimmten Religion verorten?
Nein. Ich bin zwar griechisch-orthodox getauft wie fast alle Rumänen, aber es gibt in anderen Bereichen wie dem Hinduismus, dem Christentum oder dem Buddhismus nachahmenswerte Ansätze. In der Quintessenz der Religionen ist viel Gutes dabei, es ist mehr eine Auslegungssache.

Für das Album hast du vom deutschen Künstler Wolfgang Beltracchi zu jedem Song ein Bild malen lassen. Der wiederum hat ja eine bewegte Vergangenheit und war als Kunstfälscher auch schon hinter Gittern.
Es war jedenfalls die richtige Wahl. Ich sah damals eine Talkshow und da war so ein Typ mit langen Haaren, von dem ich noch nie zuvor etwas gehört hatte. Während dieser Sendung hörte ich seine Vergangenheit und fand die Person faszinierend. Er ist ohne Wenn und Aber ein Original und hat unglaubliches malerisches Talent - diese beiden Faktoren sind absolut unantastbar. Vergangenheit ist Vergangenheit und er hat seine Strafe verbüßt. Derzeit wird er zelebriert und ist der Shootingstar der Kunstszene. Über mein Management habe ich ihn kontaktiert, denn ich wollte, dass er mein Cover malt. Er ist ein unglaublich intelligenter und charismatischer Mensch und wir wurden schnell Freunde. Ich fragte ihn dann im Studio einfach nach meiner Idee, die es so noch nie gab: für jedes Lied ein Gemälde zu zeichnen. Die gibt es auch groß im Original, also kann es auch passieren, dass es bei einer seiner Ausstellungen einmal einen Enigma-Raum geben wird, wo die Bilder hängen und meine Musik dazu gespielt wird. Es war das letzte fehlende Puzzlestück für mein Projekt.

Auf den Bildern setzt Beltracchi die Metamorphose des handelnden Protagonisten um.
Richtig. Mich hat die Zusammenarbeit mit einem Maler interessiert, weil das für mich alles neu war. Er hatte meine Story in Textform und ich fragte ihn, was ihn inspiriert. Er ließ sich aber eher von der Musik leiten als vom Inhalt, denn in der Musik würde er die Grundfarben sehen. Es fehlte dann nur ein Bindeglied für die Geschichte und das war dann dieser Engel mit den gestutzten Flügeln. Ich finde das Ergebnis sehr gelungen.

Hast du hier so viel wie nie zuvor mit anderen Personen zusammengearbeitet?
Mit Leuten, die nichts mit der Musik zu tun hatten. Früher habe ich immer eng mit Grafikern oder Videoregisseuren gearbeitet, nur war die Form hier anders als früher. Mein Instinkt hat mich aber nicht getrübt, denn sowohl Kunze als auch Beltracchi haben künstlerisch und menschlich perfekt mit mir harmoniert, obwohl wir alle drei sehr unterschiedliche Charaktere sind.

Es könnte also auch eine Fortsetzung dieser Zusammenarbeiten geben. Wenn Beltracchi etwas einmal etwas malt und dich für eine musikalische Umsetzung braucht.
Wenn er eine Musik für eine Ausstellung haben will, ist das natürlich denkbar. Jetzt bin ich aber froh, dass wir nach drei Jahren intensiver Arbeit ein Ende erreicht haben. Ich habe keine großen Gedanken für die Zukunft. Das einzige, was ich nächstes Jahr erledigen möchte, ist die Fertigstellung des Musicals. Alles andere ist derzeit noch offen.

Du hast erwähnt, dass du mit "The Fall Of A Rebel Angel" den Anschluss zu deinem Debüt finden wolltest. Was sich in den letzten 25 Jahren enorm verändert hat, ist die Technik. Bist du jemand, dem es immer leicht fiel, stets up to date zu bleiben?
Absolut. Ich schaue jeden Tag, was Neues auf dem Markt ist. Bevor ich mit dem aktuellen Enigma-Album gearbeitet habe, habe ich meine Computer aktualisiert und erneuert. Ich bin immer auf dem neuesten Stand, denn nur so kann ich meine musikalischen Vorstellungen erfüllen. Ich will keinesfalls, dass etwas so klingt wie vor 25 Jahren.

Bist du jemand, der manchmal nostalgische Anflüge hat? Gerne daran zurückdenkt, dass auch gewisse Techniken früher einfacher oder in gewisser Weise "unschuldiger" waren?
Überhaupt nicht. Ich lebe im Jetzt und schaue immer nach vorne. Die Vergangenheit ist aus geschichtlichen Gründen gut, damit man gewisse Zusammenhänge erkennt und daraus etwas ableiten kann. Traditionen entstanden ja auch nicht von ungefähr, sondern hatten meist praktische Hintergründe. Was war, das war. Ich habe in jedem Abschluss meines Lebens aus vollster Überzeugung die Musik gemacht, nach der mir gerade war. Selbst wenn ich es wollte, ich könnte mich nicht in diese Zeit zurücktransferieren. Ich versuche immer, mich nicht selbst zu kopieren und gegen den Rest der Welt anzukämpfen. (lacht) Etwas anderes machen, das trotzdem modern und zeitgemäß ist. Ich hoffe dann, dass die Menschen es gut finden.

Es ist schwer greifbar festzumachen, aber Enigma-Alben vermischen sich aus meiner Sicht immer aus zeitgemäßen, technischen Elementen und einer gewissen nostalgischen, gemütlichen Vergangenheit, die deine Klänge projizieren. Es herrscht eine große Vertrautheit, ein Zwischenspiel aus Moderne und Tradition.
Ich wurde als klassischer Konzertpianist ausgebildet und bin dann in die Populärmusik gewechselt. Als ich Enigma ins Leben rief, wollte ich alle meine bisherigen Erfahrungen in der Musik in einem Projekt zusammenfassen. Natürlich vermischen sich dann klassische Elemente mit modernen Beats. Irgendwie habe ich es geschafft, dass egal wie neu etwas klingt, bei mir immer etwas Vertrautes und Emotionales mitschwingt. Vielleicht ist das der Schlüssel zum Erfolg. Du hast mich da auf etwas gebracht, dass ich noch nie so gut erklären konnte wie jetzt. Jeder verändert sich mit der Zeit, aber die Urinstinkte und Sehnsüchte müssen sich nie ändern. Sie müssen nur immer an die Gegenwart angepasst werden.

Als jemand, der in jungen Jahren bewusst aus der Klassik gen Pop und Electro-Musik ausgebrochen ist - gab es später mal eine Phase, in der es dich wieder stärker zur Klassik zurückgezogen hat?
Das nicht. Meine klassischen Wünsche und Sehnsüchte habe ich perfekt in Enigma eingebaut. Das reicht mir aus, mehr Klassik muss wirklich nicht sein.

Viele Leute, die dich und deine Musik nicht so gut kennen, assoziieren dich gerne mit dem französischen Electro-Pionier Jean Michel Jarre. Wie stehst du dem gegenüber?
Weder ehrt, noch beleidigt es mich. Die Vergleiche sind nur nicht zulässig, weil seine Musik mit meiner überhaupt nichts zu tun hat - außer dass wir beide mit Synthesizer arbeiten. Die Art, wie ich ihn behandle, ist aber anders als die Jarres. Wenn man Vergleiche ziehen will, dann sehe ich mich am Synthesizer eher in der Tradition von Vangelis. Für mich ist Jarre eine sehr frankophile und poppige Variante von Kraftwerk.

Lange vor Enigma warst du Produzent für berühmte Acts wie Boney M oder Peter Schilling. Wie stark hat dich diese Zeit für deine Solokarriere geformt?
Man lernt jeden Tag etwas dazu und man speichert jede Erfahrung, die man macht. Damals habe ich bestimmte Sachen gelernt, wie Studios funktionieren oder wie ich mit einem Mischpult arbeite. Ich kam ja aus der Klassik und hatte absolut keine Ahnung. Wenn man aus den Erfahrungen das richtige herauspickt, dann ist das immer konstruktiv.

Du hast des Öfteren betont, dass du extrem froh darüber bist, nicht gesichtsprominent zu sein. Es gibt wenige Künstler, die sich so gut verkaufen und die man eigentlich so wenig kennt wie dich. Wolltest du wirklich nie etwas vom Ruhm abhaben?
Um Gottes Willen. (lacht) Ich bin ja foto- und fernsehscheu und je weniger Leute mein Gesicht kennen, umso besser. Es ist ein immenser Luxus, wenn du nach 70 Millionen verkauften Tonträgern normal einkaufen und essen gehen kannst. Ich pflege das, so gut es geht. Es wird aber natürlich schwieriger, denn die Welt wird immer transparenter und vernetzter und ich will mich auch nicht verstecken. Ich bin weder ein Eremit, noch introvertiert. Ich will nur wie ein normaler Mensch leben und mich auf meine Arbeit konzentrieren.

Hat Enigma für dich dieselbe Wertigkeit wie vor 25 Jahren?
Es ist nach wie vor mein liebstes musikalisches Kind und ich werde es pflegen und hegen solange es geht.

Wie hast du dich selbst über die Jahre verändert?
Da musst du meine Freunde fragen, eine Selbsteinschätzung ist schwierig. Ich weiß das wirklich nicht. Jeder Mensch unterliegt Veränderungen. Mein Enthusiasmus und mein Daniel-Düsentrieb-Spirit was die Arbeit betrifft ist unverändert. (lacht) Auch wenn ich 2017 60 werde, macht das keinen Unterschied. Die Leute bei Universal, meinem neuen Label, sind total erstaunt über meine Begeisterungsfähigkeit. Die können das gar nicht fassen, dass ich seit 40 Jahren Musik mache und den Elan eines 18-Jährigen habe - so, als ob ich erstmals die Welt erobern möchte. Aber natürlich - die Haare werden grauer und weniger und ein paar Kilos kamen dazu. Im Grunde genommen bin ich aber der gleiche geblieben.

Gibt es aufgrund deiner juvenilen Begeisterung noch immer junge Künstler oder Bands, die dich beeinflussen und begeistern können?
Ich höre mir alles an, was da draußen so passiert. Einfach um zu wissen was andere machen, damit ich weiß, was ich nicht machen soll. "The Fall Of A Rebel Angel" ist insofern besonders gelungen, als dass die Platte komplett anders klingt als alles andere am Markt und trotzdem modern ist. Ich muss einfach informiert sein, damit ich nicht aus Versehen Sounds verwende, die andere benutzen. Damit würde das Projekt seine Identität und die Funktion, ein einsamer Asteroid am Musikhimmel zu sein, verlieren.

Gibt es ein bestimmtes Vorhaben oder bestimmte Ziele, die du noch erreichen willst?
Ich würde mir sehr wünschen, dass mein Musical, wenn es denn mal fertig ist und aufgeführt wird, als das Musical gesehen wird, das endlich im 21. Jahrhundert angekommen ist. Du kannst dir vorstellen, dass es kein Standardmusical sein wird, dafür bin ich der falsche. (lacht) Es soll so werden, dass auch die Jugend mit Freude reingeht. Das Medium Musical ist interessant, aber für mich viel zu altmodisch. 75 Prozent der Bühnenbilder sind in den 60er-Jahren verhaften geblieben und erinnern an den alten Broadway. Wir haben heute aber Smartphones und sind digitalisiert. Das muss sich im Sound und der ganzen Darstellung widerspiegeln. Es muss modern und ein bisschen freaky sein. Der Motor in meinem Leben ist es immer, anders zu sein, aber so, dass mich die Leute trotzdem verstehen. Ich bin zu einem Teil ein absolut normaler Mensch, zum anderen ein extremer Idealist und passionierter Musiker. Für mich ist die Musik Liebe und keine Arbeit - ich könnte mir ein Leben ohne gar nicht vorstellen.

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