Happy Birthday

Englands Popstar Chris Rea feiert 65. Geburtstag

Musik
01.03.2016 12:37

Chris Reas Zeit fängt jedes Jahr um den ersten Dezember herum an. Ein paar zuckersüße Akkorde, mit Streichern unterlegt, dann setzt seine verrauchte Stimme ein: "I'm driving home for Christmas...". Dem Weihnachtshit von 1988 entkommt in der Adventzeit kaum ein Radiohörer. Zum 65. Geburtstag am Freitag ist Rea musikalisch auch mit "Josephine" oder "The Road To Hell" im Popradio präsent.

(Bild: kmm)

Anderweitig macht sich der Musiker aber rar. Es seien derzeit keine Konzerte geplant, sagt sein Manager. Es gehe dem Jubilar aber gut, "keine Sorge". Rea hat vor rund 15 Jahren eine Krebserkrankung überstanden.

Erfolg per Zufall
Die Entstehungsgeschichte zu "Driving Home For Christmas", wie Rea sie in einem Interview der BBC erzählte, passt zu den romantischen Klängen. Seine Karriere sei am Boden gewesen, das Plattenlabel kurz davor, ihn fallen zu lassen. Seine Frau Joan und er überlegten, ein Restaurant zu eröffnen. Sie habe ihn im Londoner Abbey Road Studio abgeholt, gemeinsam fuhren sie nach Hause nach Middlesbrough. "Es war verschneit, als wir die Abbey Road verließen, wir waren jung und verliebt." Da sei ihm eine Melodie in den Kopf gekommen, die sich "weihnachtlich" angefühlt habe. Ein Ohrwurm war geboren.

Die Lieder, die man sonst so kennt, klingen fast alle ebenso nach wohligem Aneinanderkuscheln, etwa "Josephine", "Julia" - die Namen seiner Töchter - oder auch "On The Beach". Das war von ihm selbst wohl gar nicht immer so geplant. "Wenn einer von der Plattenfirma sagte, 'Für die schwedische Version müssen wir das süßer machen', sagte ich 'Ok, kann ich machen'", sagte er dem "Independent". "Dann wurde die schwedische Version die britische Version. Millionen solcher komischer Dinge sind passiert." Der erste Chart-Erfolg war 1978 "Fool (If You Think It's Over)". Rauchig-sanfte Stimme und sanft fließende Melodien wurden zu Reas Markenzeichen.

Aus der Not geboren
Der Sohn eines Richard Wagner liebenden italienischen Eisverkäufers und einer irischen Einwanderin entdeckte die Liebe zur Musik erst als junger Erwachsener. Das Gitarrespielen brachte er sich mit etwa 20 Jahren selbst bei. "Ich habe nur angefangen zu singen, weil der Sänger der Band, in der ich war, nicht auftauchte", sagte er der "Birmingham Post".

Zwei seiner bekanntesten Songs hat er seinen Töchtern gewidmet: "I'll Send You All My Love", ich schicke dir meine ganze Liebe, verspricht er 1985 seiner Tochter Josephine. Und Tochter Julia fragt er 1993: "Which Way Will You Go?" - Welchen Weg wirst du gehen?

Multitalent
Rea machte aber nicht nur Musik. In den 90ern schrieb er das Drehbuch zu "La Passione", einem in weiten Teilen autobiografischen Film über einen Eisverkäufer-Sohn, der Autorennen liebt. Erst im Dezember erschien ein "La Passione"-Paket aus CDs und DVDs, natürlich stammt auch der Soundtrack von Rea.

Bauchspeicheldrüsenkrebs hätte ihn um die Jahrtausendwende fast das Leben gekostet. Danach habe er eine zynische Phase gehabt und liebliche Songs wie "Driving Home For Christmas" nicht mehr nachempfinden könnten, sagte er der BBC. Stattdessen wandte er sich dem Blues zu, der viele Jahre zuvor seine erste musikalische Liebe gewesen sei - eine Art musikalische Wiedergeburt. Im "Independent" erklärte er: "Ich muss ehrlich sein und sagen, dass die Krankheit mich zum Wandel gezwungen hat."

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