Weltpremiere

Depeche Mode mit großer Show im Museumsquartier

Musik
25.03.2013 15:50
Weltpremiere im Wiener Museumsquartier - die britischen Synthie-Pop-Pioniere Depeche Mode präsentierten am Sonntagabend im exklusiven Rahmen Auszüge ihres brandneuen Albums "Delta Machine". Garniert wurde das Stelldichein der neuen Kompositionen mit reihenweise Tophits aus der Vergangenheit und einer großartigen Stimmung.
(Bild: kmm)

Weltpremiere in Wien. Das gibt es zumindest im Sektor der Populärmusik nur allzu selten, und so ist das Ereignis im Museumsquartier umso bemerkenswerter. Depeche Mode, die britischen Erfinder und Könige des Synthie-Pop haben sich hier niedergelassen, um hochexklusiv das brandneue Studioalbum "Delta Machine" vorzustellen. Die Tickets konnte man nicht erwerben, nur Glückspilze diverser Gewinnspiele kommen in den Genuss der Show. Die Rezeption des dreizehnten Studioalbums der Band war im Vorfeld durchaus zwiespältig. Sprachen die einen von einem weiteren Meisterwerk der Briten, waren andere ob vermeintlich fehlender Kreativität und zu wenig Pep enttäuscht.

Alte und neue Songs gemixt
Das große Rätselraten um die Setlist des knapp einstündigen Auftritts ist fast so groß, wie die Vorfreude der Anwesenden. Selbst Prominenz wie Modedesignerin Lena Hoschek oder Scooter-Frontmann H.P. Baxxter lassen es sich nicht nehmen, einen livehaftigen ersten Höreindruck mitzunehmen. Statt aber das gesamte neue Album in seiner knapp einstündigen Ausführung in die Schlacht zu werfen, klammern sich Depeche Mode – zur Freude vieler – doch lieber an einen kurzen Best-of-Zusammenschnitt, in dem sie neue Songs wie "Angel", "Should Be Higher" oder "Soothe My Soul" geschickt integrieren. Ein wohl gewähltes Sicherheitsnetz.

Bei der Show wird auch Gewissheit, dass die aktuelle Singleauskoppelung "Heaven" nicht an die Qualität der alten Hits herankommt. Den Fans stört das nicht – sie bejubeln aber vor allem die starken Darbietungen von "Walking In My Shoes" oder "Barrel Of A Gun". Als Haupt-Songschreiber Martin Gore die grandiose Synthie-Ballade "Only When I Lose Myself" einleitet, reißt es auch die ruhigeren Gemüter von den Sitzplätzen. Die Bühnenshow bietet viel Konstanz und wenig Neues. Ein stets stoisch wirkender Martin Gore an Gitarre und Keyboards, Österreichs erfolgreicher Schlagzeug-Export Christian Eigner mit viel Energie und Frontmann Dave Gahan als lasziv-tänzelnde Visualisierung der elegischen Melodien sind die optimale Basis für die kraftvollen Songs.

Textsicheres Publikum
Zwischen all den Klassikern und Neuheiten bleibt in dem eng gesteckten Set naturgemäß wenig Zeit für ausufernde Interaktion mit dem Publikum. Bei Depeche Mode sprechen aber ohnehin Musik und Optik die entscheidenden Worte. Das bunte Musik-Potpourri wird durch paralysierende Lichteffekte und wirkungsvolles Leinwand-Screening verstärkt. Begeisterte Massen und eine spielfreudige Band inklusive, die das abschließende "Enjoy The Silence" (Nomen ist hier keinesfalls Omen) etwas verkürzt aus dem Kontext reißt. Den Refrain müssen Depeche Mode aber gar nicht selbst singen, da sich die Fanschar im Museumsquartier als textsicher genug erweist.

Ein stilsicherer Abgang, der Lust auf mehr macht. Mit einem offiziellen Konzert in Wien darf gerechnet werden. Bis dahin bleibt den glücklichen Zuschauern eine schöne Erinnerung an ein gelungenes Konzert, das wohl noch eine zweite Quasi-Weltpremiere feierte: Dave Gahan verzichtete auf das Entblößen seines gesamten Oberkörpers.

Wer nicht in den Genuss dieses Exklusiv-Gigs kam - am 10. April wird das Konzert auf fan4fan.com von der deutschen Telekom gestreamt.

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