Austro-Musikpreise

Christina Stürmer ist wieder die Amadeus-Königin

Musik
07.05.2014 11:01
Nun ist die Zehn komplett: Christina Stürmer, mit bisher acht Auszeichnungen bereits Amadeus-Rekordhalterin, durfte bei der diesjährigen 14. Verleihung der Amadeus Austrian Music Awards am Dienstagabend im Wiener Volkstheater zwei weitere Trophäen entgegennehmen. Die Linzerin wandelte ihre Nominierungen im Bereich "Pop" und in der Kategorie "Album des Jahres" mit "Ich hör auf mein Herz" in Preise um.
(Bild: kmm)

Stürmer machte mit ihren Trophäen den Abend zu einem Fest des Pop: Waren die Hauptkategorien im Vorjahr noch fest in elektronischer Hand, ging auch der "Song des Jahres" heuer in Mainstream-Gefilde. Mit dem prämierten "DNA" verwies Anna F. unter anderem Bilderbuch ("Maschin") und Durchstarter Left Boy ("Get It Right") auf die Plätze. Letzterer ging trotz drei Nominierungen leer aus, während sich die vierfach nominierte Truppe rund um Sänger Maurice Ernst über den bereits vor der von Manuel Rubey moderierten Gala feststehenden FM4 Award freuen durfte.

Ecken und Kanten
"Ich will heute nicht anecken", eröffnete Rubey die zeitversetzt auf PULS 4 übertragene Gala, "so ein Shitstorm ist ja schnell ausgelöst". Die kürzlich durch unüberlegte Aussagen von Radiomoderatorin Elke Lichtenegger erneut aufgerissenen Gräben zwischen Ö3 und der heimischen Musikbranche wurden vor der im Theater versammelten Musikbranche weiter ausgehoben. Mal gab's tosenden Applaus für Rubeys "Fun Fact", dass "Best Live Act"-Preisträger Parov Stelar "doppelt so viele Likes hat wie Ö3", dann ein paar Seitenhiebe zum Mangel heimischer Musik im Radio von prominenten Laudatoren wie Peter Rapp, schließlich sogar einen eigens ausgelobte "Sonderpreis" für Eberhard Forchers "Kampf gegen Windmühlen" mit dem Musik-Format "Austrozone".

Die im Vorfeld geäußerte Kritik einiger Künstler an der Veranstaltung und dessen Medienpartnern sowie der darauffolgende Rückzug mehrerer Nominierter blieb indes unerwähnt, man wolle sich ja nicht die Party verderben lassen, wie Rapper Nazar ("Best Video") einmahnte. Die Jungrocker von Kaiser Franz Josef konnten es sich dennoch nicht verkneifen, war es doch ihre Kategorie "Rock/Hard & Heavy", in der sich die Kärntner Indie-Formation Naked Lunch falsch aufgehoben und schlecht repräsentiert gefühlt hatte. "Nach dem alten Video im Einspieler, das gar nicht mehr aktuell ist, habe ich gar nicht mehr daran geglaubt, dass es überhaupt wichtig ist, uns zu präsentieren", zeigte sich Sänger Sham bei der Preisübergabe überrascht.

Seitenhiebe von Bilderbuch
Überraschend war für viele auch die dürftige Award-Bilanz für Bilderbuch, die trotz vier Nominierungen einzig den "FM4 Award" mit nach Hause mitnahmen. Den stimmungsvollsten Minuten des Abends während ihres Auftritts mit "Maschin" und den folgenden Standing Ovations nach zu urteilen, stünde ihnen womöglich mehr zu. Dankten ihre mit Preisen bedachten Kollegen vor allem Crew, Familie und Fans, kamen bei der Truppe rund um Sänger Maurice Ernst jene treuen Begleiter zum Zug, die schon lange "Puzzlestück in diesem schönen Bilderbuch" sind. "Bilderbuch gibt es nämlich schon seit neun Jahren", so Ernst, auch wenn der anwesende Hannes Eder, Chef von Universal und Präsident des veranstaltenden Verbands der österreichischen Musikwirtschaft IFPI, das "erst vor einem halben Jahr erkannt" habe.

Bis auf Andreas Gabalier ("Volkstümliche Musik"), der sich auf Fan-Kreuzfahrt im Mittelmeer befindet, holten sich alle Gewinner ihre Preise persönlich ab - ob Rekordhalterin Christina Stürmer ihre ersten Trophäen seit Neuaufstellung des "Amadeus" ("Album des Jahres", "Best Pop"), Norbert Schneider seinen überhaupt ersten ("Jazz/World/Blues") oder Austropop-Legende Stefanie Werger den Preis für ihr Lebenswerk. Am Ende sprach dann die Musik doch für sich selbst, waren 5/8erl in Ehrn mit einem großartigen Auftritt samt Unterstützung von Streichern, Die Strottern oder Wilfried auch ohne Award Sieger und durften sich Anna F. ("Song des Jahres" für "DNA"), Thomas David oder internationale Acts wie Mando Diao und die Fantastischen Vier ohne viel Aufhebens live präsentieren.

Die vollständige Siegerliste:
Album des Jahres: Christina Stürmer - "Ich hör auf mein Herz"
Song des Jahres: Anna F. - "DNA"
Best Live Act: Parov Stelar
FM4-Award: Bilderbuch
Best Video: Nazar - "An manchen Tagen"
Electronic/Dance: Darius & Finlay
Rock/Hard & Heavy: Kaiser Franz Josef
Hip-Hop/R'n'B: RAF 3.0
Jazz/World/Blues: Norbert Schneider
Pop: Christina Stürmer
Schlager: Charly Brunner & Simone
Volkstümliche Musik: Andreas Gabalier
Lebenswerk: Stefanie Werger
Best Engineered Album: Georg Tomandl & Mischa Janisch für Coshiva - "One by One"
Musikpartner des Jahres: Eberhard Forcher für die "Austrozone"

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