Austro-Songbird

Chris Gelbmann: “Songster”

Musik
16.04.2008 16:28
Eigentlich war es Chris Gelbmann, der sich um Künstler kümmerte - so begleitete er als Mitarbeiter von Universal Music Christina Stürmer bei ihrem ersten Album. Vor einigen Jahren wechselte er die Seiten und wurde selbst Künstler. Seitdem liefert er auf dem eigenen Label "Buntspecht" leise und mal lauter groovende Songwriter-Perlen ab.
(Bild: kmm)

Sein drittes Album "Songster" erscheint am Freitag, dem 18. April 2008 und ist bei Buntspecht, im Plattenladen und digital im Internet erhältlich. "Am Anfang schwebte mir eine Mischung aus Song und Monster vor. Dann entdeckte ich, dass 'Songster' auf Deutsch Singvogel oder Sänger bedeutet, das kam mir gelegen", erzählt Gelbmann im krone.at-Interview, der bei der größten Plattenfirma Österreichs als so genannter A&R ("Artists and Repertoire") arbeitete und die Musikproduktionen der Künstler überwachte.

Seit der Gründung von Buntspecht mit einem weiteren Kollegen, der die geschäftlichen Agenden überwacht, hat er sich als Musiker und Songwriter-Geheimtipp in Österreich etabliert. Trotz des kreativen Schubs hat Gelbmann, der einen stetigen "Drang, Musik zu veröffentlichen" verspürt, die geschäftliche Seite nicht vergessen. "Musik muss dir etwas Wert sein. Und Musik kostet Geld", sagt er. Ob dies nun bei einer CD oder bei einem Konzert liegen bliebe, sei eine andere Sache. Der Multiinstrumentalist ist ein kritischer Beobachter der Musikindustrie, die seines Erachtens beim Sprung ins digitale Zeitalter und bei der Bewusstseinsbildung von Käufern viel versäumt hat. Für gehypte "neue Geschäftsmodelle" kann er sich nicht unbedingt begeistern. Das Experiment von Radiohead habe schlussendlich nur funktioniert, weil die Band bereits weltbekannt ist - mitunter ein Schlüssel zum Erfolg: "Ich bin überzeugt davon, dass man im Musikgeschäft nur etwas erreichen kann, wenn man auf lange Sicht arbeitet und durchhält."

Auf seinem kürzlich erworbenen Bauernhof im Waldviertel (siehe Kulisse im Video zu "Slice Of Love" oben) - seitdem ist er per Handy kaum mehr erreichbar - schreibt Chris Gelbmann jetzt am liebsten seine Songs. Der Musikmanager, der "schon immer ein Musiker war", nennt seine Methode, zum richtigen Lied zu finden, "Song Screening". Er spielt sich die Lieder quasi selbst vor und geht sie immer wieder durch. "Ich bin mir selbst mein härtester Kritiker", weiß Gelbmann. Auf "Songster" hört man das auch. Mit seinen Musikern fängt der Wahl-Waldviertler zwar gerne in First Takes und Live-Recordings den Moment der Kreativität, die Spontaneität ein, dennoch bleibt in den Liedern nichts dem Zufall überlassen. Wer sich hineinfallen lässt, hört viel Leidenschaft, viel Liebe und noch viel mehr Ehrlichkeit in der Musik und den Songs von "Songster".

Von Christoph Andert

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