Neues Album

Chemical Brothers feiern elektronische Abwechslung

Musik
14.07.2015 11:17
Fünf Jahre sind vergangenen, seit The Chemical Brothers ihr letztes reguläres Album "Further" vorgelegt haben. Nun erscheint mit "Born In The Echoes" der achte Studio-Output des britischen Elektroduos, wobei Tom Rowlands und Ed Simons eindrucksvoll beweisen, dass sie ihr Handwerk in dieser Zeit keineswegs verlernt haben. Im August sind sie einer der Headliner des Frequency Festivals.
(Bild: kmm)

Schon der Opener "Sometimes I Feel So Deserted" setzt ganz auf repetitive Grooves und ein einprägsames Synthiemotiv, bevor zum Ende hin das perkussive Moment Oberhand erlangt. Nur: Der Ausbruch wird hier lediglich angedeutet, nicht exerziert. Was folgt, ist hingegen charttaugliches Futter, bei dem sich Rowlands und Simons wohl auch leicht an den höchst erfolgreichen französischen Kollegen von Daft Punk orientiert haben. Für "Go" haben sie mit Q-Tip rappende Unterstützung geholt und liefern einen feinen Discohit, der sofort in die Tanzbeine fährt.

Keine Berührungsängste
Noch eine Spur vertrackter lässt man es in "Under Neon Lights" angehen, und erneut haben sich die Chemicals Brothers dafür jemanden ins Studio geladen. Annie Clark alias St. Vincent kennt ja bekanntlich keine Berührungsängste, wie sie auch hier unter Beweis stellt. Zu erkennen ist die Sängerin eigentlich erst auf den zweiten Höreindruck, gibt sie sich doch mal ätherisch entrückt, um dann wieder mit Nachdruck dem pulsierendem Klangteppich ihren Stempel aufzudrücken. Immer in eine andere Richtung schielend, entwickelt sich der Track konsequent weiter und schlägt etliche Haken, bevor am Ende in Richtung Dancefloor abgebogen wird.

Die Chemical Brothers verstehen es, mit bekannten Mitteln Überraschendes abzuliefern. "Heutzutage haben wir so viel Technik zur Verfügung, um Musik zu machen", wird Rowlands in einer Albumankündigung zitiert. "Aber es geht letztlich um genau die Momente, an denen die Musik einem durchbrennt und man einfach nur versucht, bloß die Zügel nicht loszulassen." Und sein Kollege ergänzt: "Es gibt schon sehr viel elektronische Musik, die wirklich gut ist, aber vieles davon klingt irgendwie extrem zweckmäßig." Stattdessen wollten sie an die "echt schrägen Sachen im Dance-Bereich" anknüpfen, wie Simons betont. "Etwas Schräges, das einen berauscht und magisch anzieht."

Moderne Zeitlosigkeit
Umgesetzt hat man das auch mit Ali Love, Beck und Cate Le Bon, die im weiteren Verlauf der elf Songs (auf der Deluxe Edition finden sich 13 Stücke plus zwei Extended-Mixes) zum Mikrofon greifen und den Sound der vierfachen Grammy-Preisträger schmücken. Und man muss konstatieren: Die Pause scheint den Chemical Brothers keinesfalls geschadet zu haben. Das energische "EML Ritual", das leicht psychedelisch angehauchte "I'll See You There" oder der atmosphärische Schnellschuss "Taste Of Honey" sind nur einige Beispiele für den Abwechslungsreichtum, den das Duo an den Tag legt. Mit "Born In The Echoes" ist ihnen ein angenehm zeitlos wirkendes Album gelungen.

Die Chemical Brothers werden ihr neues Material Mitte August beim Frequency Festival vorstellen. Tickets dafür erhalten Sie unter 01/960 96 999 oder im "Krone"-Ticketshop.

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