Wilde Softies

CDs von Conor Oberst & Donavon Frankenreiter

Musik
07.08.2008 16:18
Der eine steht sonst bei seiner Folk-Rock-Erfindung "Bright Eyes" an vorderster Front und rockte sich davor und währenddessen die Seele in Punk-Bands aus dem Leib - der andere sieht aus, wie eine Figur aus "Almost Famous": Conor Oberst und Donavon Frankenreiter gehören beide zu einer neuen Generation männlicher Solo-Acts, die eine hervorragende Abwechslung zur selbstinszenierten Übertriebenheit der Pop- und Rock-Machos bieten. Während ersterer nach sieben Alben als Vorstandsvorsitzender des Kollektivs "Bright Eyes" nun sein Solodebüt liefert, stellt Donavon Frankenreiter sein viertes Album in vier Jahren vor.
(Bild: kmm)

Die Lebensgeschichten von Oberst und Frankenreiter sind ähnlich verlaufen. Beide entdeckten schon in Teenagerjahren ihr Talent als Songwriter. Conor Oberst (28) machte sich mit 17, Anfangs noch als einziges Mitglied von Bright Eyes, "selbstständig" und gründete wenige Jahre später sein eigenes Plattenlabel. Donavon Frankenreiter (36) verdiente sich mit 17 sein Geld noch als Profisurfer, in die erste Band stieg er ein Jahr später ein. Vor vier Jahren nahm ihn dann Jack Johnson unter Vertrag, seitdem hat Frankenreiter jedes Jahr ein Album bzw. eine EP veröffentlicht. So weit, so gut.

Was die beiden "wilden Softies" trennt, ist ihre Herkunft: Frankenreiter ist Kalifornier, dementsprechend sonnig klingen seine Songs - auch beim neuen Album "Pass It Around", auf dem er unter anderem von Ben Harper und Grant Lee Philips unterstützt wird. Donavon verbrachte seine Kindheit praktisch ausschließlich am Strand, was ihn auch mit Jack Johnson einte. "Pass It Around" erschien diesmal jedoch auf einem anderen Label. Er habe sich nun von anderen inspirieren lassen, sagt Frankenreiter über die einmal mehr astreine Gute-Laune-Platte.

Conor Oberst wuchs in der Großstadt Omaha im US-Bundesstaat Nebraska auf. Er drängte recht früh in die Indie-Szene, spielte in Punk- und Emo-Core-Bands. Mit Bright Eyes macht(e) er folkigen, teilweise auch sehr melancholischen Rock. Als Solo-Artist zieht er ruhige, akustische Balladen vor. Für die selbstbetitelte Platte zog sich der Multiinstrumentalist in ein Dorf nach Mexiko zurück, um dort "zurück zu meinen Wurzeln" zu kehren, wie der 28-Jährige sagt. Bei den Musikern kommen Bright-Eyes-Mitglied Nate Walcott, ansonsten die "Mystic Valley Band" mit Musikern aus Omaha zum Einsatz. Bob Seeger, Bruce Springsteen und Johnny Cash lassen grüßen!

Und für beide gibts...

9 von 10 Softie-Punkten

Von Christoph Andert

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