Aus alt wird neu

CCR-Legende John Fogerty mit neuem Studioalbum

Musik
07.06.2013 16:45
68 Jahre alt und noch kein bisschen müde - CCR-Legende John Fogerty meldet sich nach vier Jahren mit einem neuen Studioalbum namens "Wrote A Song For Everyone" zurück. Neben zwei Neukompositionen hat der Kalifornier die größten CCR-Hits durch den akustischen Fleischwolf gedreht und mit Gaststars ordentlich aufgepeppt.
(Bild: kmm)

Man mag vielleicht an Bruce Springsteen denken, doch wenn jemand die Rolle des hemdsärmeligen amerikanischen Working-Class-Helden mit Gitarre und gesundem Lokalpatriotismus ausfüllen muss, kann das im Grunde genommen nur John Fogerty sein. Als Anführer der legendären Creedence Clearwater Revival (CCR) dominierte der eher ruhige Kalifornier zwischen 1968 und 1972 die US-Musikszene. Songs wie "Fortunate Son", "Proud Mary" oder "Who'll Stop The Rain" wurden nicht nur x-mal gecovert, sondern werden auch noch heute von Fans der überübernächsten Generation mit leidenschaftlicher Inbrunst nachgesungen.

Alte Hits neu verpackt
Auch die mittlerweile 40 Jahre lange Solokarriere brachte Fogerty, der inklusive CCR mehr als 100 Millionen Alben verkaufen konnte, schon so manche Auszeichnung und Ehrerbietung. "Wrote A Song For Everyone" ist nun das erste Studioalbum nach vier Jahren und liefert alte Hits im neuen Gewand. Fern jeglicher konservativer Haltung widerlegt Fogerty hier sämtliche Klischees des mürrischen alten Mannes und hat seine allergrößten (CCR-)Songs mit jungen Hitparadenstürmern neu vertont.

Was dem einen oder anderen langgedienten Fogerty-Liebhaber das Blut in den Adern gefrieren lassen könnte, klingt in der Realität aber tatsächlich frisch, unverbraucht und vor allem neuwertig. Hier gibt es keine schnöden Eins-zu-eins-Kopien der unvergesslichen Südstaaten-Swamp-Songs, sondern eigenständige und durchaus mutige neue Soundkonstrukte. So erfährt das Anti-Vietnamkriegs-Statement "Fortunate Son" durch die Foo Fighters eine ordentliche "Aufrockung", klingt "Bad Moon Rising" mithilfe der Zac Brown Band nach einem Whiskey-getränkten Saloon-Swing-Stück und weiß sich die beim letzten Superbowl exklusiv vorgestellte Version von "Born On The Bayou" mit Kid Rock tief in die Gehörgänge zu graben.

Familienunterstützung
Gerade die personelle Verjüngungskur lässt so manch kultigen Song in neuem Glanz erstrahlen. Das bahnbrechende "Lodi", bei dem sich Fogerty von seinen Söhnen Shane und Tyler unterstützen lässt, hat rhythmisch mit der Urversion nur mehr marginale Ähnlichkeiten. Dass nicht jeder einzelne Song einwandfrei funktioniert, sei dem 68-jährigen Szenevorreiter verziehen. So klingen vor allem "Who'll Stop The Rain" (mit Bob Seger) und "Have You Ever Seen The Rain" (mit Alan Jackson) zu stark nach Schema F und auf Sicherheit getrimmt.

Mister Fogerty hat aber neben all den Eigen-Coversongs auch noch zwei brandneue Stücke auf das Album gemischt. Das schwungvolle "Mystic Highway" wechselt von rockigem Up-Tempo-Country zu memorablen Gospel-Zitaten und wieder zurück. Eine kurzweilige Reise durch die absoluten Lieblingsgenres des Künstlers. "Train Of Fools" stampft in gemächlicher Western-Manier durch den Äther und lässt stark darauf hoffen, dass John Fogerty bald ein richtiges, neues Studioalbum folgen lässt. Die persönliche Rückschau auf die alten Tage ist nämlich mehr als gelungen, und das war bei einem solch riskanten Projekt keinesfalls zu erwarten.

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