Ra-Ta-Ratatata-Ra-Ta knallt einem das Gitarrenriff im Opener "Prepare thy way before thee" zunächst noch knochentrocken um die Ohren, ehe es in ein TaTaTaTaTa jenseits einer Schlagzahl von Gut und Böse übergeht. Blastbeat nennen das die Profis; schnell und laut die anderen. Das Ergebnis ist bei beiden dasselbe: Kopf und Nacken beginnen unweigerlich zu zucken, bevorzugt in Kreisen, um das lange Haupthaar beim Schütteln voll zur Geltung zu bringen.
Als ich wieder zur Besinnung komme, habe ich ein Klingeln im Ohr. Das rührt glücklicherweise nicht von der Beschallung oder dem brutalen Gesang/Geschrei/Gegrunze von Frontmann Michael her, sondern einem Glockenspiel, das den überraschend besinnlichen Ausklang zu "Burden of the Past" bildet – einem Brett von Song, der zwar langsamer, dafür aber nicht weniger erbarmungslos als die anderen elf Titel des Albums über einen hinwegrollt.
Nein, die fünf Rocker, die bereits mit anderen musikalischen Schwergewichten wie Sepultura, Obituary, Hatesphere oder Heaven Shall Burn die Bühne teilten, sind wahrlich keine Freunde der leisen Töne. Melodien, meist in Form schneller Soli, werden ebenso wie Samples und andere Klangschnipsel nur spärlich, aber stets passend und in ausreichendem Maße platziert, gerade so, dass es nicht langweilig wird.
Dass die Produktion an sich dabei mehr als amtlich klingt und auch den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht, ist dem dänischen Produzenten Tue Madsen zu verdanken, der zuvor bereits Bands wie Mnemic, Ektomorf oder Cataract zu einem knackigen Sound verhalf.
Wer diesen live erleben möchte, hat bereits am Freitag im St. Pöltner Freiraum Gelegenheit dazu. Tags drauf spielen die Burschen von Before the Fall im steirischen Lafnitz, Anfang Mai dann auch wieder in der Wiener Arena. Alle Tourdaten sowie Hörproben und Videos gibt es auf der offiziellen Website der Band.
Fazit: 8 von 10 g'nackbrechenden Gitarrensoli
von Sebastian Räuchle
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