"Sound of 2011"

BBC kürt Jessie J zum Newcomer des Jahres

Musik
09.01.2011 15:12
Seit 2003 veröffentlicht die britische BBC jeweils zum Jahresbeginn ihr Ranking mit den neuen Hoffnungsträgern des Pop-Business. Die aktuelle Newcomer-Liste "Sound of 2011" wird von der aus Essex stammenden Musikerin Jessie J angeführt. Geht es nach den 160 von dem Sender befragten Experten (Kritiker, Moderatoren und Redakteure) aus der Musikbranche, dann wird die junge Britin heuer den Durchbruch schaffen.
(Bild: kmm)

Und die Chancen von Jessica Ellen Cornish - so Jessie Js bürgerlicher Name - stehen gut, ist das BBC-Musik-Orakel in den vergangenen Jahren mit seinen Prognosen doch immer recht gut gelegen. Ende 2010 machte Jessie J bereits mit ihrer Debütsingle "Do It Like a Dude" (siehe Video) auf sich aufmerksam. Der Song, den sie laut eigenen Angaben eigentlich für Rihanna geschrieben hatte, bevor sie sich entschied, ihn selbst aufzunehmen, kletterte in den englischen Charts immerhin bis auf Platz 18. Im Juni soll ihr Album-Erstling "Who You Are" auf den Markt kommen.

Englands Antwort auf Lady Gaga?
Zudem wird die 22-Jährige, die sich gerne in ausgefallenen Outfits präsentiert und deshalb für manche bereits als Großbritanniens Antwort auf Pop-Exzentrikerin Lady Gaga gilt, am 15. Februar den Kritikerpreis bei den BRIT Awards 2011, die in der O2-Arena im Südosten Londons vergeben werden, in Empfang nehmen können.

Trotz ihrer Jugend ist Jessie, die laut eigenen Angaben seit ihrer Kindheit Gedichte schreibt, schon so etwas wie ein "alter Hase" in der Musikbranche. Bereits als Elfjährige wirkte sie in Andrew Lloyd Webbers Musical "Whistle Down the Wind" im Londoner West End mit, fünf Jahre später begann sie eine künstlerische Ausbildung an der renommierten BRIT School for Performing Arts & Technology, mit 19 erhielt sie ihren ersten Plattenvertrag bei Gut Records. Dort nahm sie ein Album auf, das jedoch nie das Licht der Welt erblickte, weil das Label kurz vor der Veröffentlichung der Platte Pleite ging.

Songs für Aguilera, Cyrus und Timberlake

Jessie J ist in der Branche auch deshalb keine Unbekannte, weil sie bereits Songs für Größen wie etwa Christina Aguilera, Alicia Keys, Miley Cyrus (den Nummer-eins-Hit "Party In the USA"), Chris Brown und Justin Timberlake geschrieben hat. Letzterer lobte die Britin sogar als "die derzeit beste Sängerin der Welt".

Weil die meisten der von der BBC getippten Newcomer in der Vergangenheit meist tatsächlich Erfolge im betreffenden Jahr oder etwas später vorweisen konnten, wird die "Sound of"-Umfrage alljährlich mit großem Interesse aufgenommen.

Dass die Experten zumeist den richtigen Riecher haben, bewiesen in den vergangenen Jahren u.a. Rapper 50 Cent (Platz 1/2003), die Gruppe Keane (1/2004), Corinne Bailey Rae (1/2006), Mika (1/2007), Adele (1/2007), Franz Ferdinand (2/2004), Hitparaden-Stürmerin Duffy (2/2008), The Ting Tings (3/2008), Razorlight (4/2004), Joss Stone (5/2005), die Kaiser Chiefs (5/2005), La Roux (5/2009), Lady Gaga (die 2009 nur auf Platz 6 landete), die Scissor Sisters (2/2004) und die New Yorker Band The Drums, die im Vorjahr auf Platz 5 landete.

Erfolge bloß eine "self-fulfilling prophecy"?
Es gibt natürlich auch Stimmen, die – nicht ganz zu Unrecht – bemerken, dass genau dieses Interesse erst der eigentliche Auslöser für die prophezeiten Erfolge sein könnte. Aus diesem Grund nannte die "Guardian"-Kritikerin Kitty Empire, die vor drei Jahren an der BBC-Befragung "Sound of 2008" teilgenommen hatte, die Liste eine "self-fulfilling prophecy" (sich selbst erfüllende Prophezeiung) und fügte hinzu: "Es wird eintreten, weil wir alle sagen, dass es das wird". Man darf also gespannt sein, wie sich die Karriere von Jessie J heuer entwickeln wird.

von Wilhelm Eder

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