Wien-Gastspiel

Adam Green machte in der Arena auf Rampensau

Musik
23.02.2010 17:16
Mit seinem neuen, Anfang des Jahres erschienenen Album "Minor Love" im Gepäck hat Adam Green am Montag vor ausverkauftem Haus seinen einzigen Österreich-Auftritt im Rahmen der laufenden Tournee in der Arena in Wien absolviert. Wo sich der 28-jährige New Yorker leicht illuminiert (ob nur von Bier oder anderen Substanzen, sei dahingestellt) rund 90 Minuten als Rock'n'Roller und Rampensau versuchte – und teilweise scheiterte.
(Bild: kmm)

Um Punkt 21 Uhr betrat Green, nur mit Jeans und zu kleiner, nietenbesetzter Lederjacke auf nackter Haut, samt seiner vierköpfigen Begleitband die Bühne der Arena und startete das Konzert mit einer rockigen Version von "Cigarettes Burns Forever" (Video zum Song in der Infobox).

Jagger und Reed lassen grüßen
Dass Lou Reed, dem er bei manchen Songs stimmlich frappant ähnelt, zu den Idolen des Amerikaners gehört, ist nicht zu überhören und –sehen. In Greens persönlicher Musik-Sammlung dürften zudem DVDs mit Aufnahmen von Rolling-Stones-Auftritten zu finden sein, denn auf der Bühne posierte der 28-Jährige "Antifolk-Punker" (Eigendefinition Greens in einem Interview) streckenweise wie dereinst der junge Mick Jagger.

Nach einer halben Stunde entledigte sich Green umständlich seiner nietenbesetzten Lederjacke, schnappt sich eine Gitarre und spielt ein kurzes Akustik-Set bestehend aus "Give Them A Token", "Hairy Women" und dem Beach-Boys-Cover "Kokomo". Einer der wenigen, stilleren, aber vielleicht besten Momente des Konzertes. 

Querschnitt aus sechs Solo-Alben
Anders als auf seinem neuen Album (Rezension in der Infobox), lässt es Green teilweise ganz ordentlich krachen, Ein Song jagte den anderen, viele der ältere Nummern klingen deutlich verändert, sind härter, was ihnen manchmal, aber nicht immer, gut tut. Der Meister der Kurzsongs präsentiert in der Arena einen Querschnitt seiner bis dato sechs Solo-Alben, und hält die Songs auch live kurz. Zu hören waren in Wien u.a. "Drugs", "The Prince's Bed", "Friends Of Mine", "Morning After Midnight", "Stadium Soul" und das von der Band im  Stil von Velvet Underground instrumentierte "What Makes Him Feel So Bad" (vom Album "Minor Love").

Nach "Jessica", Greens bislang größtem Hit, dann nach kurzweiligen 65 Minuten der erste Abgang. Mister Green erschien aber schon nach kurzer Zeit wieder auf der Bühne und spielte als Akustik-Zugaben "Boss Inside" und "Computer Show" bevor er – wieder mit Band – noch eine rockige Version von "Baby's Gonna Die Tonight" nachschob. Erneut Abgang und nach einigen Minuten – als nur noch die wenigsten damit rechneten - eine weitere Zugabe, bei der "Tropical  Island" und "Can You See Me" und erneut Herumalbern mit Publikumsbeteiligung auf dem Programm standen.

Fazit: Ein amüsanter Abend, bei dem trotz Spaß aber eher die ruhigeren Momente (sprich: Akustik-Songs) im Gedächtnis bleiben werden.

von Wilhelm Eder
Fotos: Andreas Graf

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