Start-Ziel-Sieg

Vettel gewinnt GP von Korea und holt WM-Führung

Sport
14.10.2012 09:44
Mit einem Triumph im Formel-1-Grand-Prix von Südkorea hat Sebastian Vettel am Sonntag den nächsten großen Schritt Richtung erneutem WM-Titel gemacht. Der Deutsche feierte in Yeongam einen souveränen Start-Ziel-Sieg vor seinem australischen Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber und übernahm mit seinem insgesamt 25. GP-Erfolg auch die WM-Führung.

Nach dem vierten Saisonerfolg, dem dritten en suite nach Singapur und vor einer Woche in Suzuka, führt Doppelweltmeister Vettel nun sechs Punkte vor Ferrari-Star Fernando Alonso, der in Südkorea Dritter wurde. Vier Rennen stehen in diesem Jahr noch aus, das nächste folgt am 28. Oktober in Noida mit dem Grand Prix von Indien, wo Vettel erneut Titelverteidiger ist.

Die ersten drei Positionen in einem weitgehend ereignislosen Rennen waren bereits nach der ersten Runde bezogen. Vettel kam zu Beginn vom zweiten Startplatz am besten weg und wehrte sich in den folgenden Kurven erfolgreich gegen die Attacken von Polesetter Webber, der selbst mit Alonso zu kämpfen hatte. Danach lieferte der Doppelweltmeister ebenso wie seine Boxencrew, die ihn bei den Reifenwechseln in 2,8 bzw. 2,9 Sekunden jeweils perfekt abfertigte, eine fehlerlose Vorstellung.

"Es hätte nicht besser laufen können"
"Ich bin sehr erleichtert, das war ein fantastisches Rennen, besser hätte es nicht laufen können. Die Basis für diesen Sieg war der gute Start. Obwohl ich von der schmutzigen Seite weggefahren bin, habe ich es geschafft, an Mark vorbeizuziehen. Ich habe dann mein KERS voll ausgequetscht, um vorne zu bleiben", lautete der erste Kommentar von Vettel nach der Siegerehrung, bei der er den Pokal vom südkoreanischen Premierminister Kim Hwang-sik erhalten hatte.

"Danach haben wir das Rennen kontrolliert. Lediglich der rechte Vorderreifen hat uns ein wenig Sorgen bereitet. Aufgrund unseres Vorsprungs hatten wir aber dieses Problem im Griff. Ich danke dem ganzen Team für dieses perfekte Rennen, vor allem den Mechanikern, die seit dem Rennen am vergangenen Sonntag in Japan keine Pause hatten und mit Vollgas jede Nacht durchgearbeitet haben. Ich hoffe, wir nehmen diesen Schwung jetzt nach Indien mit", richtete der neue WM-Leader den Blick auch gleich wieder nach vorne.

Mit 25 Siegen hat der 25-Jährige nun in der "ewigen Bestenliste" mit Österreichs dreifachem Weltmeister Niki Lauda und dem legendären Schotten Jim Clark gleichgezogen.

Alonso gegen "Bullen" ohne Chance
Einer von diesen ist der um sechs Jahre ältere Alonso, der in Südkorea allerdings keine Chance gegen die "Bullen"-Power und damit auf seinen 31. Sieg hatte. "Wir sind ein wenig hinter den Red Bulls zurück, die im Moment schwer zu besiegen sind", gestand der Asturier, dessen brasilianischer Teamkollege Felipe Massa Vierter wurde. "Trotzdem können wir zufrieden sein. Wir haben es heute mit diesem Ergebnis geschafft, in der Konstrukteurs-WM McLaren zu überholen. Das hätte uns vor ein paar Wochen keiner zugetraut."

Der angesprochene britische Rennstall erlebte in Yeongam ein Desaster. Ex-Weltmeister Jenson Button schied nach einer Kollision mit dem zuletzt im Heimrennen in Suzuka drittplatzierten Sauber-Piloten Kamui Kobayashi bereits in der Anfangsphase aus, sein Landsmann und Teamkollege Lewis Hamilton erreichte von Startplatz vier nur Rang zehn und hatte am Ende mit einem grünen Teppich-Teil, der sich in seinem rechten Fahrzeug-Seitenschacht verfangen hatte, zu kämpfen.

Red Bull vor Sieg in Konstrukteurs-WM
Damit schaut es auch in der Konstrukteurs-WM bestens für Red Bull aus. Komfortable 77 Punkte beträgt der Vorsprung nach dem Doppelerfolg in Südkorea auf die Scuderia Ferrari, die ihrerseits sechs Zähler vor McLaren liegt. In der Fahrer-WM läuft jetzt alles auf ein finales Duell zwischen Vettel und Alonso hinaus, hat der in Yeongam fünftplatzierte Finne Kimi Räikkönen (Lotus) als WM-Dritter doch bereits 48 Punkte Rückstand auf Vettel.

Ein erfreuliches Ergebnis brachte der Sonntag auch für das zweite "Bullen"-Team. Der Franzose Jean-Eric Vergne wurde unmittelbar vor seinem australischen Teamkollegen Daniel Ricciardo Achter, womit Toro Rosso insgesamt sechs Zähler in Südkorea eroberte.

Hamilton und Button geben WM verloren
Das McLaren-Duo Hamilton und Button sieht nach dem enttäuschenden Südkorea-Rennen keine realistische Chance mehr im F1-Titelrennen. "Die Logik sagt, dass es das vermutlich für mich war mit dem Sieg in der Weltmeisterschaft", gestand Hamilton nach seiner Fahrt auf Platz zehn.

Der englische Ex-Champion hatte zunächst mit einem technischen Problem zu kämpfen und musste einen zusätzlichen Reifenwechsel einlegen. Am Ende verfing sich auch noch ein Stück des grünen Kunstrasen-Teppichs in seinem Auto. Als WM-Vierter hat Hamilton vier Rennen vor Schluss bereits 62 Punkte Rückstand auf den neuen Spitzenreiter Sebastian Vettel.

Sein Landsmann Button liegt nach seinem frühen Aus von Südkorea sogar schon 84 Zähler hinter dem Red-Bull-Piloten. "Ich habe keine realistische Aussicht mehr, die WM zu gewinnen. Also werde ich die letzten vier Rennen genießen", erklärte der Weltmeister von 2009. Sein Ziel sei es nun, möglichst viele Punkte für das Team in der Konstrukteurswertung zu sammeln.

Das Ergebnis des Rennens:

RangFahrerTeamRückstand
1Sebastian Vettel (GER)Red Bull RacingSieger
2Mark Webber (AUS)Red Bull Racing+8,231 Sekunden
3Fernando Alonso (ESP)Ferrari+13,944
4Felipe Massa (BRA)Ferrari+20,168
5Kimi Räikkönen (FIN)Lotus+36,739
6Nico Hülkenberg (GER)Force India+45,301
7Romain Grosjean (FRA)Lotus+54,812
8Jean-Eric Vergne (FRA)Toro Rosso+1:09,589 Minuten
9Daniel Ricciardo (AUS)Toro Rosso+1:11,787
10Lewis Hamilton (GBR)McLaren+1:19,692
11Sergio Perez (MEX)Sauber+1:20,062
12Paul di Resta (GBR)Force India+1:24,448
13Michael Schumacher (GER)Mercedes+1:29,241
14Pastor Maldonado (VEN)Williams+1:34,924
15Bruno Senna (BRA)Williams+1:36,902
16Vitaly Petrov (RUS)Caterham+1 Runde
17Heikki Kovalainen (FIN)Caterham+1 Runde
18Timo Glock (GER)Marussia+1 Runde
19Charles Pic (FRA)Marussia+2 Runden
20Narain Karthikeyan (IND)HRT+2 Runden

Ausgeschieden: Jenson Button (GBR, McLaren), Kamui Kobayashi (JPN, Sauber), Nico Rosberg (GER, Mercedes), Pedro de la Rosa (ESP, HRT)
Schnellste Runde: Mark Webber (AUS), Red Bull, 1:42,037 Minuten

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(Bild: KMM)



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