Krach mit Red Bull

Vettel darf noch nicht in den Ferrari steigen!

Sport
26.11.2014 08:10
Es kracht weiter zwischen Sebastian Vettel und Red Bull! Der Deutsche wollte bei Tests in Abu Dhabi erstmals in den Ferrari klettern und die "rote Göttin" auf Herz und Nieren testen, doch Red Bull verweigerte ihm die Freigabe. "Ich glaube, die hatten Panik, dass ich Geheimnisse ausplaudere", so Vettel, der sauer war, "erst war es erlaubt, dann doch nicht". Red-Bulls Dr. Helmut Marko: "Warum sollen wir einem Gegner einen Vorteil verschaffen? Wenn er nur ein paar Tage nach dem letzten Rennen im neuen Auto sitzt, sind die Eindrücke ja noch ganz frisch." Im Video oben sehen Sie, wie Sebastian Vettel zuletzt als Automechaniker verkleidet für viele Lacher sorgte.

Am Ort seiner bittersten Niederlage hat Nico Rosberg unterdessen mit der WM-Frustbewältigung begonnen. Nach dem technischen K.o. im Formel-1-Titelkampf mit dem Teamkollegen Lewis Hamilton kletterte der Deutsche in Abu Dhabi für Testfahrten wieder in den "Silberpfeil". Mit der Pflichtübung auf dem Yas Marina Circuit startete Rosberg zugleich die Titeljagd 2015. "Ich weiß, dass Nico stärker zurückkommen wird", hatte Weltmeister Hamilton schon wenige Stunden nach seinem Triumph gesagt. Während der Brite am Dienstag entspannt im BBC-Frühstücksfernsehen plauderte, bringen sich seine Herausforderer in Stellung. Allen voran Rosberg. "Jede Runde ist wichtig, weil wir so wenig testen", betonte der WM-Zweite. Akribisch wie die ganze Saison will der 29-Jährige über den Winter am Sprung auf die nächste Leistungsebene arbeiten. "Ich habe eine starke Basis für nächstes Jahr", befand Rosberg. "Ich werde die kleine Verbesserung suchen und auch finden."

Vettel im gestreiften Polo
Ein paar Meter neben der Mercedes-Garage nahm auch Sebastian Vettel am Dienstag das Titelprojekt 2015 in Angriff. Der Hesse stellte sich bei seinem neuen Arbeitgeber Ferrari vor. Im gestreiften Polo, die roten Kopfhörer für den Boxenfunk lässig im Nacken, schüttelte Vettel fleißig Hände mit seiner künftigen Crew.

Der 27-Jährige will keine Zeit verlieren, so schnell wie möglich am Neuaufbau der Scuderia mitwirken und das Team einschwören. "Ich bin voller Vorfreude und hoch motiviert, mit ganzem Herzen mein Bestes zu geben. Das Ziel ist ganz klar, erfolgreich zu sein", erklärte Vettel schon vor seinem Besuch bei den Tests. Im Auto saß allerdings sein künftiger Stallgefährte Kimi Räikkönen, weil Red Bull Vettel eine vorzeitige Freigabe verweigert hatte, weil Vettel noch unter Vertrag bei den "Bullen" steht.

Erstmals im Testbetrieb präsentierte sich McLaren mit einem Motor seines neuen Partners Honda. Auch wenn eine Technikpanne das Debüt verpatzte - der Traditionsrennstall will mit dem Wechsel des Lieferanten und der Verpflichtung von Fernando Alonso die Übermacht von Mercedes ins Wanken bringen. Der Wechsel von Alonso ist jedoch noch immer nicht offiziell, obwohl der frühere spanische König Juan Carlos im Fernsehen verriet: "Alonso hat mir gesagt, dass er zu McLaren geht." Der Asturier meinte in Abu Dhabi mit einem Lächeln: "Dem König widerspricht man nicht. Er hat immer Recht."

Red Bull will neue Motorenformel
Red Bull setzt bei der Attacke auf die "Silberpfeile" indes nicht nur auf den Faktor Mensch, sondern auch auf Regeländerungen. Weil der Mercedes-Motor dem Renault-Triebwerk wohl auch im kommenden Jahr überlegen sein wird, drängt Red Bull auf mehr Freiheiten bei der Entwicklungsarbeit und mittelfristig sogar eine ganz neue Motorenformel. "Vielleicht immer noch ein Sechszylinder, aber simpler und kostensparender", erklärte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Im Gespräch ist ein Bi-Turbo-Motor mit viel mehr Standard-Bauteilen. Das zielt ganz klar auf den Wettbewerbsvorteil von Mercedes. Mit dem Kosten-Argument will Horner die Idee auch den kleineren Teams schmackhaft machen.

"Wir stehen am Scheideweg. Wir müssen eine bessere Lösung finden. Deshalb hat Red Bull Racing angeregt, ab 2016 den alten Motor zu behalten, aber den Turbo zu vereinfachen bzw. zwei Turbos zu nehmen. Dann werden die Autos wieder lauter und es gibt mehr Spektakel. Man kann diesen Turbo vereinheitlichen. Das würde die Entwicklungskosten drastisch reduzieren. Auch das Energierückgewinnungssystem kann man standardisieren und so Kosten senken", erklärte Horner.

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(Bild: KMM)



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