Mercedes war zuletzt vom FIA-Tribunal wegen dreitägiger Reifentests mit Pirelli verwarnt und vom "Young Drivers Test" ausgeschlossen worden. Ferrari und Red Bull betrachten diese Strafe als viel zu niedrig - beide Teams hatten mit ihrer Anzeige das Verfahren ausgelöst. Aus ihrer Sicht hat Mercedes durch die erst später bekannt gewordenen Tests mit den beiden Stammpiloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton im aktuellen Auto in Barcelona einen Vorteil gezogen. Das Silberpfeil-Team bestreitet dies aber.
FIA wertet Tests als Verstoß gegen Regeln und Kodex
Eigentlich sind Testfahrten während der Saison bis auf wenige Ausnahmen verboten. Mercedes beteuert jedoch, dass das Team sich für die 1.000 Kilometer an Proberunden als Dienstleister für Pirelli zur Verfügung gestellt und selbst keine wertvollen Erkenntnisse daraus gezogen habe. Die FIA wertete die Tests trotzdem als Verstoß gegen das Regelwerk und den Sportkodex, verzichtete aber auf einen Punktabzug und eine Geldstrafe. Red-Bull-Direktor Marko bezeichnete das Urteil umgehend als "Frechheit".
Ferrari: Mercedes kommt "praktisch ungeschoren" davon
Auch aus Sicht von Ferrari kommt Mercedes "praktisch ungeschoren" davon. Der "Times" zufolge diskutiert die Ferrari-Spitze ebenfalls über eine Reaktion auf das Urteil. Die Wut auf die FIA sei auch in Maranello groß, hieß es. Allerdings hatte auch Ferrari im Vorjahr und in dieser Saison je einmal unter der Aufsicht von Pirelli getestet, aber jeweils mit einem zwei Jahre alten Auto. Dies hatte die FIA für zulässig erklärt.
Schon in dieser Woche treffen sich die Kontrahenten an der Rennstrecke wieder. In Silverstone wird am kommenden Sonntag der Große Preis von Großbritannien gefahren.
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