Rasanter Aufstieg

Toto Wolff baut seine Macht bei Mercedes aus

Sport
22.03.2013 12:49
In der Formel 1 gehen bei Mercedes die Umstrukturierungen weiter. So wird Toto Wolff, der neue Motorsportdirektor aus Österreich, im deutschen Rennstall ab April auch das Tätigkeitsfeld des bisherigen Geschäftsführers Nicholas "Nick" Fry übernehmen. Wolff trägt damit auch formal die Gesamtverantwortung, der 56-jährige Fry wird dem Team aber bis mindestens Ende 2014 als Berater erhalten bleiben.

Der 41-jährige Wolff ist seit heuer Motorsportchef bei Mercedes und wie sein Landsmann und Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda (zehn Prozent) auch Mitgesellschafter (30 Prozent). Die beiden sollen das in drei Jahren nicht sehr erfolgreiche Team (nur ein Sieg) endlich an die Spitze führen. Wolff wird sich nach nun verstärkt auch um die kommerziellen Angelegenheiten des Teams kümmern.

Wolff: "Das ist eine Rolle, die ich ohnehin innehatte"
Ursprünglich wollte sich der Wiener mit weiteren Umstrukturierungen länger Zeit lassen. "Nick war als CEO verantwortlich für das Gesamtunternehmen. In meiner neuen Rolle als Mitgesellschafter übernehme ich die Gesamtverantwortung", bestätigte Wolff in Sepang. "Das ist eine Rolle, die ich ohnehin innehatte", erklärte der Wiener. "Jetzt ist sie halt strukturierter."

Fry ist seit 2002 bei dem Team, das nach Jahren als BAR, Honda und Brawn-GP von Mercedes gekauft worden ist. Dass der Engländer trotz der Entmachtung bleibt, liegt auf der Hand. Er könnte sonst bei anderen Teams andocken bzw. seine Kontakte für Sponsorentransfers nützen. Wolff formulierte den Verbleib von Fry so: "Nick ist seit elf Jahren in der Formel 1, und jemanden mit so viel Know-how und Erfahrung hat man gerne dabei."

Andauernde Personalrochaden bei Mercedes
Vor sechs Monaten war mit dem Engagement von Ex-Weltmeister Lewis Hamilton die Personalrochade beim kriselnden Mercedes-Team losgegangen. Ein Engagement, das auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone höchstpersönlich angeschoben hatte. Damit war auch das Ende von Rekordweltmeister Michael Schumacher als Silberpfeil-Pilot besiegelt gewesen.

Dann kamen Lauda und Wolff, der zuletzt als Teilhaber des Williams-Teams bereits eine wichtige Rolle in der Formel 1 gespielt hatte. Vermutungen, wonach bei Mercedes auch die Tage von Teamchef Brawn gezählt sind, tauchen immer wieder auf. Mit dem bei McLaren auf Eis gelegten Paddy Lowe steht zudem offenbar ein erfahrener Technikdirektor bei Mercedes ante portas.

Claire Williams bald zweite Frau als Teamchefin in F1?
Wolffs Hinwendung zu Mercedes hat beim Traditionsteam Williams eine große Lücke gerissen und könnte dafür sorgen, dass es neben der Österreicherin Monisha Kaltenborn (Sauber) schon demnächst eine zweite weibliche Formel-1-Teamchefin gibt. Claire Williams, Tochter von Frank Williams sowie der kürzlich verstorbenen Ginny Williams, soll den Posten offiziell übernehmen.

Die Williams-Familie war wegen des Todes von Ginny nicht zum Saisonauftakt nach Australien gekommen. Technikchef Mike Coughlan hat nur so lange übernommen, "bis Claire zurück ist". Die 36-Jährige, derzeit Williams-Marketingchefin, hatte im Vorjahr ihren 70-jährigen querschnittgelähmten Vater schon im Vorstand abgelöst. Entwicklungsfahrerin bei Williams ist Wolffs Ehefrau Susie.

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(Bild: KMM)



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