Red Bull und Ferrari hatten den bisher überlegenen Silberpfeilen auf dem Marina Bay Street Circuit zugesetzt. Daniel Ricciardo und Weltmeister Sebastian Vettel verloren am Ende rund zwei Zehntelsekunden auf die Spitze. Der im freien Training überraschend starke Ferrari-Star Fernando Alonso musste sich noch hinter den beiden Red-Bull-Piloten mit Startplatz fünf zufriedengeben.
Im ersten Quali-Abschnitt war gar noch Alonsos Teamkollege Kimi Räikkönen der Schnellste gewesen. Nach einem Defekt im Finish reichte es für den Finnen aber nur zu Platz sieben. Mercedes fuhr im 14. Saisonrennen zum 13. Mal die Poleposition ein. Einzig im Grand Prix von Österreich in Spielberg war Williams-Pilot Felipe Massa ganz vorne gestartet.
Rosberg: "Sieben Tausendstel sind nichts"
Singapur wird damit die nächste Auflage des WM-Duells zwischen Rosberg und Hamilton erleben. 22 Punkte hat der Deutsche auf seinen Rivalen gut, nach der Quali hörte man ihn via Funk fluchen. "Sieben Tausendstel sind nichts", erklärte Rosberg. "Der zweite Platz ist okay, auch wenn der erste besser gewesen wäre. Lewis hat einen guten Job gemacht."
Hamilton freute sich über die 37. Poleposition seiner Karriere, die sechste in dieser Saison. Dabei hatte er bei einem Verbremser in der ersten Kurve Zeit verloren. "Ich hatte blockierende Räder, das hat mich eine oder zwei Zehntelsekunden gekostet", meinte der 29-Jährige. "Aber ich habe weitergekämpft."
Konkurrenz rückt näher
Die Konkurrenz sei zweifellos näher gerückt. Das dürfte auch der Streckencharakteristik geschuldet sein. Auf dem Stop-and-Go-Kurs ohne besonders lange Geraden können die Silberpfeile ihren PS-Vorteil weniger stark ausspielen als etwa zuletzt in Monza, als Hamilton seinen sechsten Saisonsieg eingefahren hatte. In Singapur hat der Brite bereits 2009 triumphiert.
Die jüngsten drei Auflagen des Nachtrennens hat Vettel für sich entschieden. "Ich bin nicht ganz zufrieden", sagte der vierfache Weltmeister nach Startplatz vier. "Es ist schwer zu überholen hier. Es ist schwierig, wenn man nicht ganz vorne steht." Vettel war bereits im freien Training von Motorenproblemen zurückgeworfen worden und musste sich einmal mehr seinem Teamkollegen beugen.
Red Bull "knapper dran" als erwartet
Ricciardo ist nicht nur in Singapur, sondern mit 72 Punkten Rückstand auf Rosberg auch in der WM der erste Mercedes-Verfolger. "Wir sind noch knapper drangewesen, als wir das vorausberechnet haben", erklärte der dreifache Saisonsieger. Für Ferrari dagegen wurde das Qualifying zu einer kleinen Enttäuschung, war Alonso in den freien Trainings doch zweimal Erster und einmal Zweiter geworden.
Die Roten zeigten nach dem angekündigten Rücktritt von Präsident Luca di Montezemolo zwar einen Aufwärtstrend, Alonso wartet aber weiter auf seinen ersten Startplatz unter den ersten drei in dieser Saison. Im Kampf um Platz drei in der Konstrukteurs-WM fehlen Ferrari derzeit 15 Punkte auf Williams. Felipe Massa und Valtteri Bottas fuhren für das englische Traditionsteam auf die Ränge sechs bzw. acht.
Das Ergebnis des Qualifyings:
Rang | Fahrer | Team | Q1 | Q2 | Q3 |
1 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:46.921 | 1:46.287 | 1:45.681 |
2 | Nico Rosberg | Mercedes | 1:47.244 | 1:45.825 | 1:45.688 |
3 | Daniel Ricciardo | Red Bull | 1:47.488 | 1:46.493 | 1:45.854 |
4 | Sebastian Vettel | Red Bull | 1:47.476 | 1:46.586 | 1:45.902 |
5 | Fernando Alonso | Ferrari | 1:46.889 | 1:46.328 | 1:45.907 |
6 | Felipe Massa | Williams | 1:47.615 | 1:46.472 | 1:46.000 |
7 | Kimi Räikkönen | Ferrari | 1:46.685 | 1:46.359 | 1:46.170 |
8 | Valtteri Bottas | Williams | 1:47.196 | 1:46.622 | 1:46.187 |
9 | Kevin Magnussen | McLaren | 1:47.976 | 1:46.700 | 1:46.250 |
10 | Daniil Kvyat | STR | 1:47.656 | 1:46.926 | 1:47.362 |
11 | Jenson Button | McLaren | 1:47.161 | 1:46.943 | |
12 | Jean-Eric Vergne | STR | 1:47.407 | 1:46.989 | |
13 | Nico Hülkenberg | F. India | 1:47.370 | 1:47.308 | |
14 | Esteban Gutierrez | Sauber | 1:47.970 | 1:47.333 | |
15 | Sergio Perez | F. India | 1:48.143 | 1:47.575 | |
16 | Romain Grosjean | Lotus | 1:47.862 | 1:47.812 | |
17 | Adrian Sutil | Sauber | 1:48.324 | ||
18 | Pastor Maldonado | Lotus | 1:49.063 | ||
19 | Jules Bianchi | Marussia | 1:49.440 | ||
20 | Kamui Kobayashi | Caterham | 1:50.405 | ||
21 | Max Chilton | Marussia | 1:50.473 | ||
22 | Marcus Ericsson | Caterham | 1:52.287 |
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