"Anteil an Titel"

Rosberg widmet seinen Titel Michael Schumacher

Sport
28.11.2016 10:16

Nach zwei zweiten Plätzen in der Formel-1-WM kürte sich Nico Rosberg am Sonntag in Abu Dhabi zum ersten Mal zum Weltmeister. Seinen Erfolg widmete der 31-jährige Deutsche seinem großen Vorbild: Michael Schumacher. "Er hat einen Anteil an meinem Titel. Aus dem Duell mit dem Besten aller Zeiten habe ich ganz viel mitgenommen", so Rosberg. Im Video oben sehen Sie die Highlights vom Grand Prix in Abu Dhabi!

Von 2010 bis 2012 fuhren der neue Weltmeister und Schumacher gemeinsam für das Mercedes-Team. Von Schumi konnte Rosberg in Sachen Leidenschaft, Disziplin und Kampfgeist viel lernen. Der siebenfache Titelträger (zweimal im Benetton, fünfmal im Ferrari) kämpft seit seinem schweren Skiunfall im Dezember 2013 darum, wieder gesund zu werden.

Mister Zuverlässig
Nico Rosberg ist der verlässlichste Mann der Formel 1. Seit er 2006 in Bahrain mit 20 Jahren sein Debüt in der Königsklasse gegeben hat - und dort gleich die schnellste Runde hinlegte -, hat er kein einziges Rennen verpasst. Mit 206 Grand-Prix-Starts ohne Unterbrechung liegt er in der entsprechenden Statistik klar vor dem Italiener Riccardo Patrese, der es auf 187 Rennen brachte, an der Spitze.

Beständig, schnell, fleißig, weltmännisch - Attribute, die Rosberg als perfekten Werbeträger für die deutsche Wertschmiede Mercedes-Benz erscheinen lassen. Irgendwie kam der gebürtige Wiesbadener aber immer auch als etwas glatt rüber. Sein Jetset-Hintergrund fernab von finanziellen Sorgen wurde gleichsam zum Handicap.

Mit Vater Keke Rosberg, 1982 mit einem einzigen Rennsieg erster finnischer Formel-1-Weltmeister, und Mutter Sina, ein früheres Model aus Deutschland, wuchs Rosberg in Monaco auf. Die Winterurlaube verbrachte die Familie in Zell am See in Salzburg. Neben Deutsch spricht der Blondschopf fließend Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch - jedoch nicht Finnisch, obwohl er auch die finnische Staatsbürgerschaft besitzt. Hätte es mit der Motorsportkarriere nicht geklappt, soll ihm nach einer Matura mit Bestnoten am renommierten Imperial College in London ein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik offen gestanden haben.

Keine Gefühlsausbrüche und intimen Einblicke
Im Gegensatz zum oft ungestümen, schillernden Instinktfahrer Lewis Hamilton, der seine bescheidene Herkunft mit Popstar-Avancen vergessen machen lässt, galt der geduldige Rosberg lange als zu "brav", zu steif. Gefühlsausbrüche oder intime Einblicke wird man von dem PR-Profi eher nicht bekommen. In diesem Jahr ist der Deutsche sportlich allerdings aus dem Schatten des Engländers getreten, mit dem er sich schon in Jugendtagen auf der Kartbahn hitzige Duelle lieferte.

Vier Rennen gewann Rosberg zu Beginn des Jahres, saisonübergreifend legte er als erst vierter Fahrer eine Serie von sieben Siegen am Stück hin. Nur am Rande sei erwähnt, dass seinem Vater in seiner Laufbahn nur fünf Siege gelangen. Nach dem Mercedes-Doppelausfall in Barcelona Mitte Mai lag der Deutsche schon 43 Punkte vor seinem Kontrahenten. Dann setzte sich Hamilton mit 19 Zählern ab, ehe er nach der Sommerpause in Singapur wieder ins Hintertreffen geriet. Diesen Rückstand vermochte er in den letzten sechs Rennen nicht mehr aufzuholen.

Mit Präzision und Detailversessenheit arbeitete Rosberg an seinen Defiziten. Der mit seiner Jugendliebe Vivian verheiratete Vater einer Tochter überwand seine vorübergehende Schwäche bei Starts, tüftelte an Atmung und Schlafrhythmus. Zudem wählte der 31-Jährige die für ihn perfekte mentale Marschroute, um den Formel-1-Gipfel zu erklimmen: nur von Rennen zu Rennen zu denken und dabei das Maximum herausholen. "Er ist der würdige Weltmeister für dieses Jahr", sagte Niki Lauda, einer von mehreren Förderern aus Österreich - darunter auch Gerhard Berger und Toto Wolff.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele